3. Allgäu-Panorama–Marathon Sonthofen 2009

1.370 Höhenmeter beim Marathon garantiert

23.08.2009 von Bernd Neumann

 Nachdem wir vor 4 Wochen im Ostallgäu waren, zum Füssen Marathon reisten wir dieses Wochenende ins Oberallgäu. Der Landkreis Oberallgäu ist der südlichste Landkreis Deutschlands und besteht aus 28 Gemeinden mit dem Verwaltungssitz in Sonthofen. Und genau da zieht es uns hin, zum Allgäu-Panorama-Marathon. Neben der klassischen Marathon- und Halbmarathonstrecke wird in diesem Jahr erstmals auch ein Ultra-Trail über 69 km und über 3.000 Höhenmetern angeboten. Da ich mich für den Marathon entschieden und auch schon vorangemeldet habe hier kurze Infos zur Ultra-Strecke.

Der Ultra-Lauf ist in 6 Sektionen eingeteilt:

Sek.1. Start (Allgäu-Outlet) bis Bolgenstall,       Länge: 16,5 km,   Aufstieg: 1077 hm,   Abstieg: 273 hm,

Sek.2. Bolgenstall bis Rohrmoos,                      Länge:   8,6 km,   Aufstieg:   192 hm,   Abstieg: 655 hm,

Sek.3 Rohrmoos bis Kleinwalsertal,                  Länge: 10,3 km,   Aufstieg:   260 hm,   Abstieg: 262 hm,

Sek.4 Kleinwalsertal bis Oberstdorf,                  Länge: 13,3 km,   Aufstieg:   440 hm,   Abstieg: 685 hm,

Sek.5 Oberstdorf bis Gipfel Sonnenkopf,           Länge:   9,8 km,   Aufstieg:   989 hm,   Abstieg: 144 hm,

Sek. 6 Sonnenkopf bis Ziel (Wonnemar),           Länge:   9,7 km,   Aufstieg:     15 hm,   Abstieg: 979 hm.

 

Der APM-Ultralauf 2009 ist ein Qualifier-Rennen für den Ultra Trail Mont Blanc (UTMB) 2010 und wird mit 2 Punkten gewertet.

 Nun zurück zur südlichsten Stadt Deutschlands nach Sonthofen. Die Stadt wurde 2005 als internationale Alpenstadt ausgezeichnet und ist durch den Tourismus sowie aus der Vergangenheit durch Viehzucht und Milchwirtschaft geprägt. Die Ortsgeschichte begann vermutlich mit einer alamannischen Siedlung am Fuße des Kalvarienberges. Mit viel Phantasie könnte man die „Alamannische Siedlung“ auf den Marathon übertragen. Mit dem Namen „Alamannen“ wird eine Gruppe bezeichnet die auf Kriegszug im 3. – 6. Jahrhundert war (Kilometerfresser der Neuzeit). Die Alamannen (alle Mannen, alle Frauen hatten damals noch keine Bedeutung) nennen sich so, weil sie kein Volk oder Stamm sind und sich ihnen jeder anschließen kann. So ist es auch beim Marathon, ein jeder egal welchen Volkes kann sich den Läufer und Läuferinnen anschließen und das Abenteuer Laufen durch die Berge miterleben.

 Direkt am Nordrand der Allgäuer Alpen auf ca. 750 bis 1100 Meter Höhe liegt Sonthofen, unser Ausgangspunkt für dieses Wochenende. Der Hausberg ist der Grünten (1.738m) den wir jedoch nicht belaufen werden, denn wir sind auf der anderen Seite vom Tal. Durch das Sonthofener Tal fließen die Flüsse Iller und Ostrach. Während die Ostrach ein kleiner nur 20km langer Nebenfluss der Iller ist hat die Iller eine Länge von 147km. Sie fließt südlich von Ulm in die Donau und ist mit einer Abflussmenge von 75m³/s, am Unterlauf, der 7. größte Fluss Bayerns.

 Da wir 500 km Anfahrt haben entschließen wir uns am Samstag schon anzureisen. Kurz vor Sonthofen machen wir noch einen Umweg über Pfronten und das Tannheimer Tal. In Pfronten gibt es einen Biokäseladen wo wir schon fast Stammgast sind, denn hier gibt es göttlichen Almkäse zu günstigen Preisen. In Pfronten biegen wir ab über den Aggenstein nach Grän und folgen da der Bundesstrasse durchs Tannheimer Tal. Kurz hinter der Grenze erreichen wir Oberjoch und es geht hinunter durch die Serpentinen, mit herrlichem Fernblick ins Sonthofener Tal (nur heute nicht wegen Regens), durch Bad Hindelang nach Sonthofen.

 Nachdem wir ein Quartier für die Nacht gefunden hatten (Gasthof Zum Löwen) gingen wir zur Startunterlagenausgabe, die fast um die Ecke lag. Da wir nach 13:30 Uhr ankamen, sind diese in der Markthalle Sonthofen, wo auch eine kleine Laufmesse ist. Die Markthalle nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt am Marktanger wurde als reine Viehmarkthalle erbaut. Sie wird aber schon viele Jahre als Veranstaltungs- und Konzerthalle genutzt.

 Für meine 33€ Startgeld erhalte ich: Chip-Zeitnahme, Finisher-Medaille, Nudelparty, Funktions T-Shirt, Marathon-Beutel, 1 Flasche Arnika Einreibung, 1 Flasche Bein Frische Gel, 9x Verpflegung auf der Strecke ca. alle 5 km (Wasser, Powerbar Performance Drink), Früchtebuffet im Ziel, Massage im Ziel, Kleidertransport vom Start ins Ziel, Freier Eintritt Freizeitbad Wonnemar Sonthofen.

 Neben dem relativ neuen Allgäu-Panorama-Marathon gibt es alle zwei Jahre Anfang Oktober rund um und über den Grünten eine Stafette (2008 schon die 8. Veranstaltung). Hier absolvieren 6-er Teams folgende Strecken: Crosslauf 6,4km (+136m/-58m), Straßenrad 9,8km (+430m/-47m), Berglauf 3,3km (+544m/-0m), Alpinlauf 2,1km (+50m/-455m), Mountainbike 12,0km (+100m/-570m), Straßenlauf 5,0km (+10m/-120m).

 So gegen 17 Uhr beginnt die Nudelparty die köstlich ist und nachholen ist auch erlaubt. Anschließend gibt es eine Wettkampfbesprechung. Wir lassen den Tag mit einem Spaziergang durch Sonthofen ausklingen. Besonders sehenswert in Sonthofen sind die Alte Schule am Oberen Markt, sowie die vielen Kirchen und Kapellen in und um die Stadt. In Berghofen, 2 km nordöstlich von der Stadtmitte aus gelegen, ist einer der schönsten spätgotischen Altäre des Oberallgäus zu finden. Am Ende der Fußgängerzone befindet sich der Johann-Althaus-Platz, der dem Käsepionier gewidmet ist. Er hat aus seiner Heimat im Emmental (eine Schweizer Hügellandschaft im Kanton Bern) den heute berühmten "Emmentaler" Käse in das Allgäu gebracht und damit den Grundstein für die gewerbliche Käserei legte. Heute kommt 70 % der deutschen Emmentaler-Käseproduktion aus dem bayerischen Allgäu. Hochaufragend über Sonthofen kann man den Turm der NS-Ordensburg sehen. Im Jahre 1935 erbaut für die Ausbildung von nationalsozialistischen Parteikadern und heute von der Bundeswehr als Schule für Feldjäger und Stabsdienst genutzt wird.

 Bevor ich mich weiter dem Marathon widme, noch drei Namen die eng mit Sonthofen verbunden sind: Frank Wörndl, ehemaliger deutscher Skirennläufer, Norbert Schramm, ehemaliger deutscher Eiskunstläufer und der Schauspieler Hardy Krüger.

 Wenn wir wissen wollen wie das Laufwetter morgen wird, so hilft uns vielleicht eine alte Volksweisheit über den Grünten. „Trägt der Grünten einen Hut, wird das Wetter morgen gut. Trägt der Grünten einen Degen, gibt es andern Morgens Regen“ oder auch die Version: „Trägt der Grünten einen Hut, wird das Wetter gut, trägt er eine Mütze, gibt es eine Pfütze.“

 Heute ist Sonntag und Marathontag. Gegenüber den Ultras die schon ab 6 Uhr auf der Strecke sind können wir etwas länger schlafen. Der Marathonstart ist um 9 Uhr am Allgäu Outlet, das nur 5 Minuten zu Fuß vom Hotel liegt. Da das Ziel sich am Freizeitbad Wonnemar befindet werden unsere Kleiderbeutel dorthin transportiert. Der Himmel ist noch bedeckt aber es verspricht ein heißer und schöner Tag zu werden.

 So nun beginnt das Abenteuer Marathon mit dem Lauf über die Hörnergruppe! Vor dem Start spricht mich Bernhard Manhard von Marathon4you an. Da wir uns noch nicht persönlich kannten, gab es einen regen Austausch. Er sagte: „Heute sind wir m4y Reporter stark vertreten denn auf dem Ultra sind Daniel Steiner und Anton Lautner.

 Es folgte der Startschuss und auf geht’s. Nach dem Start am Allgäu-Outlet geht es ein kurzes Stück über die Immenstädter Strasse. Wir überqueren über einen Steg die Iller (keltisch ilara = eilig und folgen) und folgen mehr oder wenig eilig dem Fluss auf dem Illerdamm. Die alte Bahnstrecke dient heute als Spazier- und Radweg zwischen Immenstadt, Sonthofen und Oberstdorf. So weit laufen wir heute nicht, denn kurz hinter dem Sonthofer See, der von den Einheimischen meistens nur „Baggersee“ genannt wird noch vor Rieden biegen wir links ab.

 Wir sind gerade hinter dem Km-Schild 2 und schon beginnen die ersten Hügel, die jedoch noch zu laufen sind. So zwischen Km 2,5 und 4,5 überwinden wir gerademal 100 Höhenmeter. Hier kommt die erste Versorgungsstation. Schon früh trinken heißt dem Körper Reserven geben, die er eventuell noch braucht. Der Himmel beginnt sich langsam zu öffnen und hier und da schaut schon etwas blau hervor.

 Jetzt beginnt der richtige Aufstieg. Direkt am Anfang der Steigung sitzt eine Gruppe Jugendlicher, die sich ein Bier gönnen. Ob es das erste vom Tag  oder das letzte vom Vorabend ist? Laut Streckenprofil sollen 1.374,8 m auf und 1.375,09 m abwärts gehen. Der höchste Punkt der Strecke ist bei 1.661,87 Meter (Weiherkopf 1.665m). Die nächsten 9 km geht es laut Streckenprofil um 900 Meter hoch, dann mal los. Jetzt heißt es Kräfte einteilen, denn die Strecke ist noch lang.

 Es geht über eine Teerstraße steil bergauf alle um mich gehen, ich auch. Kurz oberhalb von Hüttenberg biegen wir auf einen Wiesentrail ab der uns in den Wald führt. Hier geht es weiterhin steil bergauf. Der Trail führt uns über rutschigen Untergrund und Anstiegen auf eine Wiese, die wir überqueren müssen bevor wir wieder auf eine Teerstraße kurz vor Km 6 kommen.

 Wir gewinnen schnell an Höhe und sind schon über den Wolken. Der Blick geht über die tieferliegenden Wolken auf die dahinter liegenden Berge. Die Sonne hat uns hier oben voll erreicht. Zwischen Wolken haben wir ab und zu einen Blick auf Sonthofen das unter uns tief im Tal liegt.

 Es geht weiter immer bergauf auf der Teerstraße und die Aussicht in das Illertal und in Richtung Oberstdorfer Berge wird immer schöner. Viele Teilnehmer bleiben stehen und fotografieren die herrliche Aussicht. Hier komme ich mit Sonja ins Gespräch, sie ist auch aus Hessen aus Dietzenbach. Sie schwärmt von den herrlichen Fernblicken und der wunderschönen Landschaft. Recht hat sie, denn wir laufen durch ein kleines Paradies hier in den Allgäuer Alpen.

 Bei Km 8 können wir die Bergstation der Ofterschwanger Bahn bereits sehen aber es wartet noch eine heftige Steigung auf uns. Wir erreichen die Weltcuphütte und damit auch den nächsten Verpflegungspunkt.

 Es geht weiter bergauf. Das Km 9 Schild hat eine Kuh abgerissen, denn sie scheuert sich am Pfahl. Es folgt ein herrliches Tal. Endlich mal wieder laufen, aber gleich beginnt der weitere Aufstieg und es ist wieder gehen angesagt. Bevor wir in den Wald eintauchen noch ein Foto über die herrliche Fernsicht, denn der Nebel ist fast weg. Hier im Wald auf knapp 1km Länge heißt es langsam weiter, denn es geht teilweise steil bergauf über einen schmalen Stieg über Steine, Geröll und Wurzeln. Links geht es teilweise steil bergab. Vorsicht!

 Wir verlassen den Wald weiter bergauf über einen Weg, der sich am Berg entlang schlängelt. Kurz danach geht es noch einmal heftig bergauf über einen Geröllweg. Hier sind Drahtseile angebracht da es sehr steil und auch rutschig ist. Hinter Km 12 wird der Anstieg sanfter und wir können sogar durch eine Senke laufen. Aber wir sind noch nicht am obersten Punkt. Es folgt noch mal ein sehr heftiger Anstieg bis wir das Gipfelkreuz am Weiherkopf erreicht haben.

 Der Weiherkopf gehört zur Hörnergruppe die sich aus den Gipfeln der Berge, Riedberger Horn 1787m, Wannenkopf 1712m, Weiherkopf 1665m, Besler 1679m, Rangiswanger Horn 1615m und Ofterschwanger Horn 1406m zusammensetzt.

 Kurz verschnaufen, denn wir haben hier bei ungefähr Km 13,5 den höchsten Punkt aber noch nicht die letzte Steigung erreicht. Wieder haben wir einen herrlichen Blick ins Tal und die vielen Berge die uns auch noch weiter begleiten werden. Diesen Blick genießen auch viele Wanderer, die hier eine Pause einlegen. Jetzt geht es sausteil ein Stück bergab über Kiesel die sehr rutschig sind. Hier ist das Drahtseil am Rande hilfreich um nicht auszurutschen und eventuell zu stürzen. Nach einigem zick-zack bergab biegen wir vor einer Liftstation scharf rechts ab und kommen auf einen Teerweg Richtung Schwabenhaus.

 Hier können wir wieder laufen, denn es geht leicht bergab über eine Teerstraße. Hier sind viele Wanderer und Spaziergänger unterwegs und es geht zick-zack durch die Leute. Am Kilometerschild 15 unterhalb vom Schwabenhaus ist es mit dem Laufen aus, denn es geht noch mal kurz aber sehr heftig bergauf.

 Direkt vor dem Schwabenhaus, das auch bekannt ist durch den Allgäubär, der hier in liebevoller Handarbeit hergestellt wird aus hochwertigem Mohair mit Edelweißhosenträgern und Trachtenhose, gibt es eine weitere Getränkestation. Der weitere Weg führt uns leicht wellig durch die Sonne.

 Kurz vor dem Abstieg ins Bolgental sehen wir den Abzweig für die Ultras die ab hier unseren Weg verlassen. Für sie geht es weiter bergauf. Für uns geht es jetzt bergab durch das Bolgental. Da der Abstieg aber heftig ist, ist hier nicht an rennen zu denken. Der Untergrund ist Teer und man merkt wie die Oberschenkel dick werden vom vielen Bremsen. Bei km 20 sind schon 3 Stunden rum. Das der Aufstieg soviel Zeit verschlingt hatte ich nun wirklich nicht gedacht, aber die herrlichen Ausblicke haben dies allemal wett gemacht.

 Der Weg führt in Schlangenlinien durch das Tal. Hierbei kommen wir an der Alpe Bolgen die auf 1.367m liegt und an der Alpe Zunkleiten die auf 1.178m liegt vorbei. Die Alpen sind bewirtschaftet und laden zu einer Brotzeit ein. Hier sitzen Wanderer und genießen ihr Bierchen unterm Sonnenschirm während wir an ihnen vorbeirennen.

 Am Ende des Bolgentales kurz vor Obermaiselstein gibt es noch eine Getränkestation. Jetzt ist auch das heftige Gefälle vorbei. Wir kommen über eine Holzbrücke nach Obermaiselstein. An der Straße geht es ein kurzes Stück weiter bergab vorbei an vielen handgeschnitzten Holzbrunnen. Hinter dieser Holzbrunnenschau geht es auf einen schmalen und teilweise schattigen Weg. Weiter geht es ein Stück am Golfplatz Oberallgäu entlang.

 Wir kommen nach Fischen und der Untergrund entlang der Iller ist wechselnd zwischen Schotter und Feldweg. Hier komme ich mit einem Läufer ins Gespräch, der wie ich immer wieder mal gehen muss. Er kommt aus Estland aus Tallinn (Tallinn Marathon 13.09.2009) und fährt mit seinem Kameraden, der heute auch hier läuft morgen nach Frankfurt und fliegt wieder nach Hause. Der Untergrund und das Gespräch waren sehr holprig, denn er konnte kaum deutsch und meine paar Brocken tschechisch reichten jedoch aus, um uns zu verständigen.

 Bei km 28 erreichen wir die Iller, nachdem wir Fischen fast umrundet haben. Es geht wieder ab von der Iller weiter über holprige Wege. Bald erreichen wir wieder die Iller und es geht ein Stück entlang Richtung Oberstdorf Richtung Iller-Ursprung. Die Iller entsteht durch den Zusammenfluss von Breitach, Trettach und Stillach, dem Illerursprung.

 Wir kommen bei km 32,4 an den Wendepunkt. Auf diesem Wendestück wurden die fehlenden Meter auf 42,2 km ergänzt. Jetzt kann man noch mal kurz sehen, wer ist kurz vor mir und wer ist hier noch hinter mir. Es geht an der Iller entlang bis zur Brücke. Jetzt biegen wir aber rechts ab und laufen Richtung Rubi.

 Vor uns ist das 2.224m hohe Nebelhorn, das zur Daumengruppe der Allgäuer Alpen gehört. Wir erreichen Rubi. Der kleine Ort hat nur 175 Einwohner aber 266 Gästebetten. Wir sehen von weitem die Kapelle St. Anna. Eine kleine Barockkapelle die im Zusammenhang mit dem Erlöschen der Pestepidemie 1634/35 im Oberstdorfer Raum entstanden ist. Der Altar wurde von Melchior Eberhard erbaut. Das Altarbild zeigt wie Mutter Ann Maria das Lesen lehrt.

 Über eine Wiese verlassen wir den Ort gleich wieder und es beginnt der letzte aber erwartete Aufstieg. Über einen ansteigenden Feldweg kommen wir in den Wald, der uns hier etwas Kühle bringt.

 Hier laufe ich wieder zu Sonja auf, die geht. Es sind nach 7 Kilometer bis zum Ziel. Die Uhr zeigt auf knapp über 5 Stunden. Sie ist von den vielen Anstiegen geschafft und will den Rest gehen. Es geht bergab bis zum Illerdamm. Hier begegnen uns jetzt auch die Halbmarathon Kilometerschilder deren Weg jetzt mit uns gemeinsam bis zum Ziel ist. Ab hier geht es noch einige Kilometer nur auf dem Illerdamm immer in der Sonne zurück nach Sonthofen.

 Das Bild (links die Iller, rechts Täler und Berge) ändert sich erst nach Kilometern als wir von weitem die Ordensburg über der Stadt erkennen. Jetzt ist es nicht mehr weit und wir biegen kurz vorm Bad Wonnemar vom Illerdamm ab und erreichen hinter der Kurve das Ziel. Hier bei km 42 erwartet mich Angie die immer wieder sorgenvoll auf die Uhr geschaut hat. Noch vor dem Ziel baten wir einen Posten uns zu knipsen. Nach 4 Fotos lief ich dann ins Ziel. Meine Nettozeit ist 6:08:56.

 Ein wunderschöner Erlebnislauf, mit vielen Höhenmetern ist zu Ende. Im Ziel steht Bernhard. Es wartet auf alle m4y Kameraden. Daniel war vom Ultra schon im Ziel und Bernhard war besorgt, denn Anton ist normal schneller. Wir unterhielten uns noch kurz und Angie und ich machten uns dann langsam auf Richtung Heimat, denn es warteten nach 500 Kilometer Autobahn auf uns.

 Fazit: Wie schon der Veranstalter sagt, bietet die Strecke des Allgäu Panorama Marathon auf den klassischen 42,2 km ein spektakuläres Bergerlebnis. Sicher nicht als einfach einzustufen ist sie dennoch für jeden Läufer mit etwas Erfahrung zu schaffen. Der lange Anstieg über die Hörnergruppe enthält einige flache Passagen, wo sich die Oberschenkel ein wenig erholen können. Die fantastischen Ausblicke auf die Oberstdorfer Berge macht ohnehin alle Mühen wett. Und im Ziel kann jeder stolz sagen: Ich habe den Allgäu Panorama Marathon bewältigt. Ein Lauf der sich allemal lohnt, auch wenn man 6 Stunden auf den Beinen ist.

 Das war jetzt in kürzester Zeit mein 2. Marathon im Allgäu (26. Juli Königsschlösser Romantik Marathon). Eine Landschaft die wunderschön ist und einlädt wiederzukommen. Vielleicht schon am 6. September, denn dann findet der 1. Zweiländermarathon von Pfronten durchs Vilstal, Tannheimer Tal, Achtal zurück nach Pfronten (www.zweilaendermarathon.de) statt und der ist allemal leichter.

 Da der Füssener Königsschlösser Romantik Marathon (26.7.), der Sonthofener Allgäu Panorama Marathon (23.8.), der Kemptener Voralpenmarathon (27.09) und der Pfrontener Zweiländermarathon (6.9.) so zeitlich wie auch geografisch eng zusammen liegen könnte man vielleicht in der Zukunft daraus einen Allgäu-Marathon-Cup machen.

 Da wir auf dem Hinweg Regen hatten, fuhren wir noch den kleinen Umweg übers Oberjoch. An der Kanzel am Jochpass hielten wir an, um den herrlichen Blick übers Sonthofener Tal zu genießen. Anschließend fuhren wir am Grüntensee entlang über Oy nach Hause.