4. Ermstal-Marathon 2011

Durch Weinberge und Streuobstwiesen an der Ems entlang

 

10.7.2011 von Bernd Neumann

 An diesem Wochenende findet der 4. Ermstal Marathon statt und bei allen Veranstaltungen war ein Laufender Reporter von M4y dabei. Es handelt sich hierbei um einen kleinen aber feinen Lauf aus der Sicht eines Marathonis. In 2008 beim Jungfernlauf war Eberhard Osterberg hier bei Regenwetter, in 2009 zog es unseren Schweizer Daniel Steiner in die Schwäbische Alp und letztes Jahr hatte unser Bayer Anton Lautner ein Visum für Württemberg. Dieses Jahr war ich in der Hitzeschlacht.

 Das Ermstal liegt in Württemberg am Fuß der Schwäbischen Alp, südlich von Stuttgart. Durchzogen wird dieses Tal durch den Fluss Erms der hinter Bad Urach in der Nähe von Seeberg entspringt. Ab Bad Urach begleitet der Fluss unsere Laufstrecke über Dettingen bis Metzingen. Hinter Riederich und Bempflingen mündet er bei Neckartenzlingen in den Neckar. Die Gesamtlänge liegt bei etwa 32,5km.

 Unser Dreh- und Angelpunkt dieser Veranstaltung ist die württembergische Mittelstadt Metzingen. Eine Stadt voller Gegensätze und Überraschungen. Auf der einen Seite eine alte Stadt die ihre Vergangenheit als Weinbaustadt präsentiert und auf der anderen Seite das moderne Outlet-City. Über 60 Outlets lassen keine Wünsche offen und ziehen Käufer aus der ganzen Welt an.

 Wir wollen aber heute Laufen und können oder wollen morgen Kaufen. Die Organisation liegt in den Händen des TuS Metzingen, Abt. Leichtathletik, der LG Dettingen, TSV + CVJM Abt. Leichtathletik und dem TSV Urach, Abt. Leichtathletik. Angeboten werden neben dem Marathon ein Halbmarathon, 10 Km-Lauf sowie ein Walking bzw. Nordic-Walking und verschiedene Schülerläufe. Das Startgeld für den Marathon beträgt je nach Anmeldezeit zwischen 20€ und 30€ inkl. Finisher-Shirt. Als Funktions-Shirt werden nochmal 8€ zusätzlich genommen. Die Laufzeit beträgt 5 ½ Stunden. Für die Zeitmessung gibt es einen Transponder der 5€ Leihgebühr kostet und nach dem Lauf zurückerstattet wird.

 Die Stadt Metzingen ist umgeben von Vulkanbergen und der Schwäbischen Alb. Dieses Juragebirge (das Jura begann erdgeschichtlich vor ca. 200 Millionen Jahren und endete etwa vor 145 Mill. Jahren) gehört auch zum Biospährengebiet Schwäbische Alb und ist reich an Fossilien. Mich interessiert jedoch mehr die historische Altstadt mit dem Mittelpunkt dem Kelternplatz. Hier wo die Erms einen Schlenker zum Norden macht liegt rechtsseitig die Altstadt mit vielen schönen alten Gebäuden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert.

 Zwei Namen sind eng verbunden mit der Stadt, Christian Friedrich Schönbein und Hugo Ferdinand Boss. Christian Friedrich Schönbein (1799-1868) ist der Entdecker des Ozons (farbloses bis bläuliches Gas das in der Ozonschicht uns vor der ultravioletten Strahlung der Sonne schützt) und Erfinder der Nitrozellulose (Schießbaumwolle, Blitzwatte). Hugo Ferdinand Boss (1885-1948) ist der Gründer der weltweiten Bekleidungsherstellers Hugo Boss AG. Wer sich noch etwas Zeit nimmt sollte einen Rundgang durch die Altstadt machen und sich die schönen alten Bauernhäuser aus dem 16./17. Jh. ansehen oder die Steffanmühle am Lindenplatz dem ehemaligen Viehmarkt. Hier am Fuße der schwäbischen Alp in dieser herrlichen Gegend lohnt sich auch ein Urlaub den man gut mit dem Marathon verbinden kann.

Sonntag-Marathontag: Da ich noch meine Startunterlagen abholen muss bin ich 1 Stunde vorm Start auf dem Kelternplatz. Mein Thermometer im Auto sagt schon um 8 Uhr 20 Grad und es soll noch richtig heiß werden. Parkplätze gibt es im Umkreis heute morgen genug so dass man nur kurze Laufwege zum Start und Ziel hat. Beim Kelternplatz handelt es sich um eine historische Anlage und Zeugnis des Weinbaues in der Gegend. Die Keltern die früher offene Hallen waren dienten als Wetterschutz für je zwei oder drei Kelterbäume, mit denen damals die Trauben ausgepresst wurden. Schon vor 1500 gab es hier sieben Keltern die zwischen 1971 und 1998 saniert wurden. Heute befinden sich u. a. das Weinbaumuseum, die Stadtbibliothek, ein Veranstaltungsraum, eine Vinothek und Gastronomie darin und heute in einem das Startbüro.

 Nachdem ich mich umgezogen hatte passend zum Wetter wanderte ich noch ein wenig auf dem Platz auf und ab und schoss meine ersten Fotos von den Startern des Halbmarathons und des Marathons. Der Oberbürgermeister wurde noch interviewt und versprach nächstes Jahr mitzulaufen. Das hatte er allerdings letztes Jahr auch schon versprochen.

 Pünktlich um 9 Uhr gab es den Startschuss vom Vorstand es Hauptsponsors und ein Feld von ca. 550 Halben und Ganzen Marathonis setzte sich langsam in Bewegung. Gleichzeitig ist eine große Gruppe von ca. 660 Läufern der 10km Strecke an unserem Wendepunkt in Bad Urach auf die Strecke gegangen. Unsere Laufstrecke ist eine Pendelstrecke zwischen Metzingen und Bad Urach mit einer Schleife und einem Wendepunktstück um auf die vollen 21,0975km zu kommen für die Halbmarathonis. Für uns Marathonis heißt das das ganze mal zwei.

 Wir laufen vom Kelternplatz in die Schönbeinstraße. Bei einem Blick nach rechts direkt in der Abbiegung sehen wir das schöne alte Jugendstilhaus das 1790 über einem alten Weinkeller erbaut wurde. Der Weinkeller war von 1676 bis 1829 im Besitz der Universität Tübingen und wurde als Aufbewahrungsort für die Zehntweine genutzt. 1905 wurde es zum Jugendstilhaus umgebaut.

 Am Ende der Straße sollte man kurz nach links blicken, denn hier befindet sich das historische Bahnhofsgebäude von 1859 und dahinter in der Straße das alte Postamt von 1893. Wir biegen rechts ab in die Hindenburgstraße und kommen an der 1801 errichteten Zehntscheuer vorbei. Dann geht es gleich wieder links ab in die Innere Heerstraße. Durch eine Rad- und Fußgängerunterführung unterqueren wie die Eisenbahn und Bundesstraße.

 Auf der anderen Seite sind wir schon aus der Innenstadt raus und laufen über die Heerstraße und Amtäckerstraße raus aus dem Ort auf dem Radweg Richtung Neuhausen. Hier sind Anwohner gerade dabei und bauen Bierzeltgarnituren auf um an der Laufstrecke zu frühstücken. Es sind schon heute morgen viele Anwohner an der Strecke und die geizen auch nicht mit Applaus.

 Schon nach kurzem sind wir wieder in der Amtäckerstraße aber diesmal im Ortsteil Neuhausen wo die Straße weitergeht. Hier haben wir freien Blick zu den vor uns liegenden Weinbergen. Hinter der Kurve gibt es auch schon den ersten zusätzlichen Wasserschlauch. Im Laufe der Strecke gibt es viele Anwohner die uns mit dem Gartenschlauch oder zusätzlichen Wasserstellen abkühlen.

 Neuhausen ist im 7. oder 8. Jahrhundert an der Erms entstanden. Die Grafen von Achalm waren im Mittelalter Besitzer dieser Siedlung und ließen an den Hängen Weinberge anlegen. 1089 kam Niuwinhusin wie es damals hieß zum Kloster Zwiefalten für das es äußerst wertvoll wegen des günstigen Klimas war. Landwirtschaft und Weinbau blühte schnell auf. Selbst durch viele Zerstörungen und kriegerische Ereignisse war der Aufschwung nicht zu bremsen. Wer die Augen auch mal neben der Laufstrecke hat wird die Weinberge, Streuobstwiesen und Maisfelder bis zum Horizont sehen.

 Wie günstig das Klima auch heute ist merken wir an der Hitze und kein Schatten in Sicht. Kurz vor km 4 gibt es Gegenverkehr, der erste 10km Läufer kommt mir entgegen. Es ist der spätere 10km Sieger Luigi de Franceschi in 34:26. Nun müssen wir uns rechts halten denn es folgen jetzt nach und nach erst einzeln dann auch in großen Gruppen die 660 10km LäuferInnen.

  Über die Keltern- und Traubenstraße zwischen Weinbergen und Ortslage geht es weiter in Richtung Osten über den Feld- und Radweg Richtung Dettingen. Nach einem knappen Kilometer sind wir in Dettingen an der Erms. Wir überqueren die L 210 die nach Dettingen-Kappishäusern führt und laufen weiter über die Kappishäuser Straße stadteinwärts. Am Ende der Straße geht es rechts ab über die Erms und gleich wieder links in die Neuffener Straße. Hier steht eine Musikkapelle in der Sonne und unterhält uns und die Zuschauer drumherum. Es ist und bleibt jedoch die einzige Lifemusik an der Strecke.

 Wir kommen an den Anger (wurde früher auch Dorfplatz oder Marktplatz genannt). Früher gab es viele Bezeichnungen für den großen Platz in mitten eines Ortes. Das auch hier ein Brunnen steht war früher auch typisch zur Trinkwasserversorgung oder es gab meist einen Teich am Dorfplatz. Hier steht der Lammbrunnen im neugotischen Stil der Eisen- und Gelbgiesserei Kuhn. Hier neben dem Brunnen starten nachher auch die Walker und Nordic-Walker auf ihren Weg zum Ziel nach Metzingen. Jetzt ist der Platz noch leer. Der im Jahre 1871 aufgestellte Brunnen hatte früher sogar noch Trinkbecher die mit einer Kette fest am Brunnen verbunden waren. Seitlich im Hintergrund ist eine herrliche Häuserfront im Fachwerkstil. Dahinter befindet sich die sehenswerte Stiftskirche aus dem 15. Jh., sowie das Rathaus Schlößle ein Stiftsgebäude aus dem Anfang des 16. Jh. Am Ende des Platzes steht das 1868/69 erbaute Bürgerhaus mit seiner noch teilweise erhaltenen historischen Fassade.

 Wir laufen weiter über die Neuffener in die Uracher Straße. Kurz hinter dem historischen Fachwerkhaus des Hotel und Gasthauses Rößle biegen wir links über die Erms. Hier steht eines der drei ehemaligen Gemeindebackhäuser. Ende des 18. Jh. gab es eine Verordnung nach dem die Backhäuser in den Wohnhäusern verboten wurden wegen der Brandgefahr. Wir laufen am Oberen Backhaus vorbei das 1832 auch gegen den Widerstand der Bevölkerung erbaut wurde.

 Auf der anderen Seite der Erms biegen wir parallel zum Fluss in die Kohlplattengasse die uns direkt zum Sportplatz führt. Hier geht es über die Tartanbahn zum anderen Ende des Sportplatzes den wir zum Schwimmbad hin verlassen. Hier kommt der erste kleine Stich nach oben. Es geht ein Stück durch das dahinterliegende Freizeitgelände bis zur Gustav-Werner-Straße die wir überqueren und nach links abbiegen. Die Straße wird durch die Polizei abgesichert. Überall wo wir Straßen überqueren müssen stehen mehrere Posten und sichern uns beim überlaufen der Straße ab. Danke für diesen großen Aufwand.

 Rechts unterhalb von uns liegt das große Industriegebiet das auch schon früher durch die Papierfabrik viele Arbeitsplätze hatte. Dettingen wurde wegen seiner klimatisch günstigen Lage schon in vorgeschichtlicher und antiker Zeit besiedelt. Schon 85 n. Chr. kam das Gebiet unter die Herrschaft des römischen Reiches in der Provinz Germania superior. Die Alemannen folgten der römischen Herrschaft im 3. Jahrhundert. Ende des 19. Jh. gelangte die Gemeinde an mehr Bedeutung, denn die Lage am Fluss und der Eisenbahnbau förderten eine frühzeitige Industrialisierung. Es entstand die Papierfabrik durch den Reutlinger Theologen und Sozialreformer Gustav Werner. Sie galt jahrzehntelang als eine der führenden Fabriken für Dünnpapiere bis das Werk 1981 aufgekauft wurde.

 Nach ca. 100m biegen wir rechts ab und sehen vor uns die Wendepunktschleife, jedoch nicht die Wende. Diese verläuft auf dem Radweg Richtung Buchhalde. Buchhalde ist 1961 als Wohnsiedlung gegründet worden im Rahmen der weiteren Industrialisierung der Gemeinde.

 Jetzt geht es auf dem Feld- und Radweg aufwärts nicht lange aber oft heftig. Es wird wellig in mitten der herrlichen Streuobstwiesen. Aus den kleinen Wellen werden größere Wellen und alles in der knallen Sonne. Wir müssen ca. 100 Höhenmeter bis nach Bad Urach überwinden. Das ist nur der Höhenunterschied zwischen Start und Ziel, dazurechnen müssen wir noch die Wellen und das ganze mal zwei. Da wir überall freien blick zur Alb haben wird es nie langweilig, denn es gibt viel zu sehen. Ich stelle mir vor wie schön muss es hier sein wenn die ganzen Obstbäume am blühen sind.

 Schon von weitem sehen wir die ersten Häuser von Bad Urach. Es folgen jetzt mehrere Wellen bis zum Ortsrand von Bad Urach. Am Ortsbeginn heißt die Straße Immanuel-Kant-Straße und führt uns vorbei an Kliniken direkt zum Schulzentrum und dahinterliegenden Sportplatz. Es geht eine Runde durchs Stadion und dann über den Schulhof wo eine Kontrollmatte liegt. Vom herrlichen Heilbad sehen wir leider nichts, denn es geht jetzt wieder zurück.

 Auf dem runden Berg bei Bad Urach stand in der Spätantike/Frühmittelalter eine bedeutende alamannische Höhensiedlung. Sehenswert im Ortskern ist der wunderschöne Markplatz mit dem Rathaus und seinen herrlichen Fachwerkfassaden sowie die Klostermühle, das Residenzschloss und die spätgotische Stiftskirche. Bad Urach liegt an der Deutschen Fachwerkstraße und beheimatet viele schöne alte Gebäude aus dem 15. und 16. Jh. Nur 100 Meter entfernt liegt der Bad Urbacher Wasserfall. Der Brühlbach stürzt hier 37m tief auf eine Kalktuffstufe. Der versteinerte Kalktuff wird auch gern als Treppenstufen verbaut, dann heißt er Travertin. Der Bach fließt weitere 50 Meter über ein steil abfallendes moosbewachsenes Kalktuffpolster das durch die Gischt entstanden ist.

 Wir verlassen den Ort wieder über den Immanuel-Kant-Straße vorbei an den Alb Thermen Bad Urach. Dort wo die breite Straße endet geht es aufwärts in die Streuobstwiesen in Richtung Metzingen Wir laufen auf gleichem Weg. Nur bei Buchhalde machen wir einen Abstecher mit Wendepunkt um zurück in Metzingen auf dem Kelternplatz die 21,0975 m voll zu haben. Dieser Wendepunkt liegt leider wieder oberhalb der Strecke. Warum dieser Weg Ochsensteige heißt erfahren wir bei 30 Grad Hitze auf der zweiten Runde.

 Wie ich auf dem Rückweg der 1. Runde bin kommt mir in Dettingen der spätere Sieger Michael Leibfarth schon entgegen in seiner 2. Runde. Er ist vom SV Ohmenhausen, das in der Nähe von Metzingen liegt, wie auch schon der Sieger vom letzten Jahr. Er wird heute der einzige sein der den Marathon unter 3 Stunden läuft, wie auch sein Vereinskamerad im letzten Jahr. Erst mit größerem Abstand kommen seine Verfolger.

 Die erste Runde endet kurz vor der Zielmatte und wir werden nochmal auf die gleiche Runde geschickt. Nach meinen vielen Fotostops habe ich für die erste Runde 2:15 Stunden benötigt. Jetzt kommen mir nur noch wenige Marathonläufer entgegen denn die Halbmarathonis sind schon zu Hause.

 Bei km 24 kommt mir der letzte Läufer der ersten Runde entgegen. Er läuft Reklame für einen Freizeitpark im Kostüm. Seinen Vogelkopf hatte er schon nach 2km abgelegt damit er nicht erstickt in seinem dicken Kostüm. Ihm folgt der Schlussläufer. Das originelle ist, es gibt keinen Besenwagen sondern einen Besenläufer. Aus seinem Rucksack guckt ein Reiserbesen raus. Ich kann zwar nicht erkennen von welchem Baum der abstammt, aber sicherlich von der Birke.

 Jetzt bei der zweiten Runde wird es wie bei allen Marathons wo nur um die 100 Läufer auf der Strecke sind leerer. In Dettingen kommt mir die spätere Siegerin Pamela Veith entgegen. Sie ist auf dem Heimweg ich muss noch zur Wende nach Bad Urach. Auch sie siegt mit einem großen Vorsprung von über einer halben Stunde vor der zweiten Frau. Auch in 2010 war sie die Gesamtsiegerin und nur eine Minute schneller wie heute. Dann komme auch ich zur Wende auf den Sportplatz zum zweiten Mal. Eine dreiviertel Runde und ab über den Schulhof und die Kontrollmatte zurück nach Metzingen zum Ziel.

 An der Strecke sind immer noch viele Anwohner die bemerkenswert lange durchhalten. Wirklich bei dieser enormen Hitze einfach Klasse. Die wirklich vielen Schwammstationen und zusätzlichen Wasserstationen sind heute dringend nötig. Kurz vor km 33 kommt mir der Besenläufer entgegen der noch 2km bis zum Sportplatz in Bad Urach hat. An dem Wendepunkt Richtung Buchhalde laufe ich zu Walter Marte vom SF Illerrieden (in der Nähe von Ulm) auf. Er muss wie auch ich des öfteren schon eine Gehpause einlegen und so bleiben wir zusammen bis zum Ziel. Hierbei erzählen wir uns von vielen schönen Marathonläufen und so vergeht die Zeit ruckzuck. Nach 5:12 erreichen auch wir die Zielgerade. Jetzt sind die letzten 100m links und rechts die Zuschauer in 3er Reihen, aber nicht wegen uns sondern nach dem letzten Marathonzieleinlauf starten die Kinderläufe. Kurz vorm Ziel sprintet noch die Siegerin der W30 an uns vorbei.

 Ich gehe nach dem Zieleinlauf als erstes zum Bierstand. Hier gibt es ein alkoholfreies Apfel-Bier-Mixgetränk was erstaunlicherweise nicht nur gut schmeckt sondern auch wirklich erfrischt. Während ich mich zum Auto begebe um mich umzuziehen kommt der Besenläufer ins Ziel. Er steht leider noch nicht in der Ergebnisliste sowie sein Laufkamerad die den letzten Marathoni mit der Start Nr. 115 vor sich „hertreiben“.

 Das es sich hier noch um einen echten Volkslauf handelt sieht man auch in der Ergebnisliste der 10km, denn von den über 657 Finishern sind nur 449 unter 1 Stunde geblieben. Auch von den 435 Halbmarathonläufern sind nur knapp 200 unter 2 Stunden ins Ziel gekommen.

 Im Ziel: 100 MarathonläuferInnen, 435 HalbmarathonläuferInnen, 657 10-km LäuferInnen, insgesamt über 1850 Teilnehmer was wieder eine Steigerung zu 2010 ist.

Marathonsieger:

Männer

1.     Michael Leibfarth          SV Ohmenhausen                     02:50:27

2.     Siegfried Fröhlich         TSV Kiebingen                           03:01:31

3.     Ralf Steißlinger            TSV Kusterdingen                      03:02:20

Frauen

1.     Pamela Veith                Kardiosport Ausdauerzentrum   03:22:38

2.     Karin Tettambel            Schubert&Riepl Running Team  03:55:35

3.     Carmen Lang                                                                  03:56:37

 Fazit: Mein Fazit fällt ähnlich wie die meiner Vorgänger(läufer) aus. Eine gelungene Veranstaltung mit einem guten Preis- Leistungsverhältnis und mit viel Engagement durchgeführt. Ein besonderes Lob wie sehr oft an die vielen fleißigen und immer freundlichen Helfer an der Strecke die das stundenlang in der Hitze ausgehalten haben. Die Strecke ist sehr abwechslungsreich und schön zu laufen. Der oft freie Blick über die Felder zu den Weinbergen und die Strecke durch die Streuobstwiesen ist wunderschön und bei langsamen laufen auch gern zweimal zu genießen. Ich kann nur sagen, macht weiter so und ich wünsche Euch noch viele schöne Veranstaltungen. Die Veranstaltung war wirklich perfekt und verdient noch viel mehr Marathonläufer. Ein großes Lob auch an die vielen wenn auch vereinzelten Zuschauer die auch noch in der zweiten Runde uns Läufern zu applaudierten.


 Impressionen von einem Zwischenstopp auf dem Heimweg in Würzburg:

Festung Marienberg mit alter Mainbrücke

Kiliandom - Falkenhaus mit Rokokofassade - Marienkapelle - Fassade Stift Neumünster

Stiftskirche Neumünster Innenansichten

Barocke Würzburger Residenz Parkseite - UNSECO Weltkulturerbe

Residenzplatz Vorderansicht der Residenz die von Balthasar Neumann gestaltet wurde

Alte Mainbrücke mit Heiligenstatuen - Johannes von Nepomuk und Heiliger Kilian

Blick von der Alten Brücke zur Altstadt - Blick über den Main zur Weinlage Am Stein - Alter Kranen am Mainufer