Bödefelder Hollenmarsch (Hollenlauf) 2018

Hollen oder durch die bergige grüne Holle

26.05.2018 von Bernd Neumann

 Eigentlich wollte ich mal wieder zum Rennsteig, aber es gibt am gleichen Tag westlich meiner Heimat nur 100km entfernt ein Lauf- und Wander-Event, das angeblich genauso gut aber mit viel mehr Höhenmetern und Anstiegen gespickt ist als der Rennsteig. Also fahre ich ganz kurz entschlossen nicht gen Osten, sondern gen Westen nach Schmallenberg-Bödefeld.

 Hier mitten im Sauerland umgeben von vielen Bergen und kleinen idyllischen Orten richtet der Verkehrsverein Bödefeld Freiheit und Land e. V. ein großes Event für Wanderer, Nordic-Walker und Läufer aus. Man kann wählen zwischen 4 verschiedenen Paketen.

 Für den Einsteiger gibt es das Paket „S“ – Distanz 14 km – Auf- und Abstiege 325 HM – Zielschluss 9 ½ Stunden – Startgeld 13 € - geeignet für Wanderer, Nordic-Walker, Speedhiker, Läufer, Trailrunner.

 Das Starterpaket „M“ – Distanz 21,9 km – Auf- und Abstiege 570 HM – Zielschluss 10 ½ Stunden – Startgeld 16 € - geeignet für Wanderer, Nordic-Walker, Speedhiker, Läufer, Trailrunner.

 Das Starterpaket „L“ – Distanz 42,4 km – Auf- und Abstiege 1.145 HM – Zielschluss 11 ½ Stunden – Startgeld 28 € - geeignet für Wanderer, Nordic-Walker, Speedhiker, Läufer, Trailrunner. Beim Paket „L“ gibt es die Option bei Km 33 abzubiegen auf die Marathondistanz oder verlängern auf 55,7 km mit gesamt 1.392 HM.

 Das Starterpaket „XL“ – Distanz 100,1 km – Auf- und Abstiege 1.645 HM – Zielschluss für Wanderer, Nordic-Walker, Speedhiker 26 ½ Stunden, für Läufer und Trailrunner Zielschluss 15 Stunden – Startgeld 45 € - Beim Paket „XL“ gibt es die Option bei km 48 abzubiegen auf die Streckenlänge 82,7 km mit Gesamt 1.418 HM.

 Ich fahre schon recht früh zu Hause los, denn ich muss noch nachmelden und dafür 5 € zusätzlich bezahlen. Mein Start ist um 10 Uhr und Zielschluss um 21:30 Uhr. Ich komme gegen 8:30 Uhr an den Ortsrand von Bödefeld und werde gleich auf die große Wiese zum Parken geleitet. Von dort ist es ein knapper Kilometer zur Grundschule wo sich das heutige Veranstaltungszentrum befindet.

 Bödefeld ist ein Ortsteil von Schmallenberg und hat rund 1.100 Einwohner. Der Ortskern befindet sich bei ca. 480 Metern ü.NN. Südlich von Bödefeld befindet sich das Skigebiet Hunau mit 818 Metern ü.NN. Der Ortsname soll einer Legende nach vom Namen Buddo abstammen.

 Um das Jahr 800 wurde der vermeintliche Pferdedieb Buddo gelyncht und vom Bischof Ludger wieder zum Leben erweckt worden sein. Der heilige Liudger (742-809) war Missionar und wurde erster Bischof von Münster. An der Stelle des Wunders entstand die Siedlung Buddenfeld. Urkundlich erwähnt wurde der Ort 1072 als Buodevelden.

 Der Ort lebt überwiegend vom Tourismus trotz seiner landwirtschaftlichen Prägung. Die meisten Bewohner arbeiten in den umliegenden Städten. Das Ortsbild ist geprägt durch seine schönen Fachwerk- und Schieferhäuser. Die Hauptsehenswürdigkeit ist die kath. Pfarrkirche Sankt Cosmas und Damian. In einer Nische des Turms liegt eine mumifizierte „Schwarze Hand“ eines Mädchens um die sich viele Legenden ranken.

 Apropos Legenden wir sind im Land der Hollen nach denen auch der Hollen-Marsch und Hollen-Lauf benannt wurde. Vor vielen, vielen Jahren hüteten die Bödefelder Kinder ihre Ziegen an den großen Felsen. Hier sind auch viele Höhlen, in denen die kleinen Waldfrauen leben, die sehr freundlich und hilfsbereit zu guten Menschen sind. Waghalsige Kinder gingen in eine Höhle und waren erschreckt, dass dort die Hollen aus den Felsen kamen. Sie beruhigten die Kinder und spielten mit ihnen den ganzen Tag. Am Abend als die Kinder mit ihren Ziegen nach Hause gingen wurden sie von den Hollen mit glänzenden Steinen beschenkt. Dieses Geschenk erwies sich als reines Gold und aus den Hütten schwanden Sorge und Not. Wo es gute Menschen gibt da gibt es leider auch böse Menschen und so wollten rohe Burschen den Hollen diese glänzenden Steine rauben. Sie drangen mit Gewalt in die Höhlen ein und erhielten dabei ihre Strafe, denn die Eingänge der Höhlen stürzten ein und die Burschen wurden verschüttet. Seit dieser Zeit wurden die Hollen nie wiedergesehen.

 An der Grundschule treffe ich auch wieder bekannte Läufer und so wird mal wieder über schöne Läufe ein Schwätzchen gehalten. Nachdem ich meine Unterlagen erhalten habe gehe ich in die dahinter gelegene Halle, wo für alle Teilnehmer ein Frühstücksbuffet inkl. angeboten wird. Wirklich toll und dass alles für das kleine Startgeld. Hier treffe ich auf alte Lauffreunde, mit denen ich im Oktober 2011 auf der Canada Rundreise war, wo ich meinen 99. Marathon in Toronto und meinen 100. Marathon an den Niagara Falls gelaufen bin. Christine will heute auch nur den Marathon laufen und ihr Mann wird sie auf dem Fahrrad ein Stück begleiten. Dann taucht auch noch Michael Turzynski auf, der heute die 55km laufen will. Er meint noch dann können wir ja zusammen durchs Ziel laufen. Schau’n mer mal ob das klappt.

 Die Eberle’s sind auch da. Dietrich will wie ich den Marathon laufen und Gunla wird relaxen und Fotos machen. Dann werden wir aufgerufen zum Briefing.

 Die Gruppe sammelt sich anschließend hinter dem Zieleinlaufbogen und wartet auf den Start. Es werden heute auf der schwierigen Strecke über 42,4 km mit 1.145m Anstieg und gleicher Abstieg 88 Personen finishen. Zielschluss ist um 21:30 Uhr, das heißt wir haben genügend Zeit auch mal die wunderschöne Landschaft des Sauerlandes zu genießen. 11,5 Stunden haben wir Läufer Zeit, während die Wanderer, Nordic-Walker und Speedhiker noch zusätzlich 3 Stunden mehr haben da sie schon um 7 Uhr gestartet sind. Es geht um 10 Uhr an der Schützenhalle (470m N.N.) los. Ein Quad fährt uns am Anfang voraus bis zum Ortsende.

 Gestartet sind 107 Teilnehmer von denen 88 finishen werden. Noch im Ort zieht sich das Feld schnell auseinander und ich bilde mit Dietrich den Schluss. Es geht über die Hunaustraße gen Süden. Das Personal vom Landhotel Albers verabschiedet uns.

 Es geht schon im Ort leicht aufwärts in Richtung Walkenmühltal. Dietrich setzt sich ein wenig von mir ab.

 Hier am Spielplatz bei km 1,5 verlassen wir die Asphaltstraße und biegen nach rechts in den Wald ab. Nun geht es merklich aufwärts über den Hollenpfad Bödefeld.

 Wir laufen am Wildgehege und Hollenhaus vorbei. Nach 2,5 km beim neuen Tretbecken kommen die ersten Serpentinen und es geht nun schon richtig zur Sache. Ein Stück davon geht es über grobe Steine, wo wir talseitig durch ein Geländer geschützt werden.

 Nach rund einem Kilometer kommen wir an der Osterwälder Höhe bei ca. 650 m ü. NN. aus dem Wald raus und es öffnet sich ein herrlicher Blick in Richtung Süden über den Ort Osterwald hinaus zum Milsenberg.

 Kurz hinterm Km 3 neben dem Zwellenberg (731 m) haben wir die Höhe von 702 m erreicht. Nun geht es leicht wellig aber immer abwärts rund um den Nonnenberg (712 m) bis Km 9. Die nächsten 6 km sind einfach wunderschön. Man kommt ins Träumen, weil man hier mit der Natur pur und einer wunderschönen Landschaft verbunden ist.

 Auf der rechten Seite neben der Laufstrecke verläuft verdeckt der kleine Bach Schwartmecke.

 Durch einen Taleinschnitt erreichen wir auf 474 m den Ort Gellinghausen. 122 Einwohner zählt das Dorf das sogar schon 1280 erstmals erwähnt wurde. Hier gibt es die erste Versorgung für uns Läufer. Die Tische sind so reichlich gedeckt das es einem schwer fällt nicht überall zuzugreifen, sondern kurz versorgen und dann weiter.

 Das Bier wird hier mit Quellwasser gut gekühlt. Ich nutze die Quelle um mir Kopf und Hals zu kühlen.

 Am Ortsende geht es dann kurz heftig hoch und dann weiter leicht wellig die nächsten 1,5 km. Wir umrunden nun den nördlichen Teil vom Nonnenberg zwischen Kilometer 11 und 12.

 Bei Km 12 biegen wir nach rechts ab und laufen über eine Wiese abwärts in Richtung Bödefeld. Kurz vorm Schwimmbad geht es nun nach links und wir laufen in einer Schleife runter zur Hauptstraße der St. Vitus-Schützenstraße.

 Dieser Straße folgen nur die 14 km Läufer, denn sie führt direkt zum Ziel an der Schützenhalle. Wir unterqueren die L740 und laufen über den Mühlenweg und die Graf-Gottfried-Straße zur 2. Verpflegungsstation „Zur Wahr“ bei Km 14,5. Die Graf-Gottfried-Straße werden wir kurz vor Schluss runterkommen, jedoch jetzt geht es erst mal ein Stück hoch.

 Hier gibt es wieder ein Superangebot an Speisen und Getränken und die Damen sind Super drauf. Eine tolle Stimmung die sich auf uns Läufer überträgt. Hier muss man kurz verweilen, denn bald beginnt der Aufstieg. Wie werden schon gewarnt, dass es bald heftig hoch geht.

 Bei Km 15 tauchen wir in den Wald ein und laufen leicht bergan parallel zum Ort. Bei Km 15,4 biegen wir dann im spitzen Winkel auf einen schmalen Pfad ab, der nun stetig aufwärts führt. Gut, dass alles trocken ist, denn bei Regen würden wir ganz schön rutschen auf dem Waldboden.

Zwischen 15,4 und 15,5 geht es eine kurze heftige Serpentine hoch. Dann folgen wir dem ansteigenden Waldweg bis Km 17. Dann geht es sehr steil nach oben zum Kreuzberg, dass ich mehrmals stehen bleiben muss, um wieder zu Atem zu kommen. Auf den letzten 3 km mussten wir rund 250 Höhenmeter überwinden.

 Oben auf dem Kreuzberg hat man dann eine herrliche Fernsicht übers Sauerland. Auf dem Kreuzberg steht die Kreuzbergkapelle, die vom Pfarrer Johann Heinrich Montanus erbaut wurde. Hier hoch zum Berg führt auch ein Kreuzweg der Mitte des 17. Jh. sieben Stationshäuschen hatte. 1856 wurden sie auf 14 Stationen erweitert, die den Leidensweg Jesus zeigen.

 Der gute Ruf des Pfarrers verbreitete sich auch über die Grenzen des Sauerlandes hinaus und so kamen viele fromme Menschen und zogen in Prozessionen den Berg hoch zur Kapelle und den Kreuzen. Der Pfarrer, der nicht lange hier wirken konnte, verstarb recht früh und wurde von den Menschen hier als Heiliger verehrt. Seine Gebeine wurden hier oben zur Kapelle übertragen. Noch heute erinnern eine Tafel und ein Blumenbeet an den Pfarrer. Im Sommer geht jeden Freitag eine kleine Gruppe stellvertretend für die Gemeinde betend den Kreuzweg hoch.

 Hinter der Kreuzbergkapelle gibt es einen Versorgungsstand. Durch die süße Cola zischen viele Bienen hier rum, also schnell trinken und weiter. Auch jetzt geht es noch weiter hoch bis Km 18.

 Wir laufen durch den Bödefelder Wald vorbei am Berg Kahle Bauke mit 753 m Höhe. Bis zum nächsten Versorgungstand geht es dann relativ flach weiter.

 Der. 3. Versorgungsstand wird schon vorher auf einem Schild am Wegesrand angekündigt. Er ist bei Km 20 Nasse Wiese. Hier ist ein größeres Zelt aufgebaut mit vielen Köstlichkeiten. Wir werden hier versorgt mit Wasser, Elektrolyten, Cola, und Apfelschorle, belegten Broten und Obst. Dieser Platz ist auch ein Kreuzungspunkt für uns Läufer und Wanderer, denn wir werden auf dem Heimweg bei Km 36,5 von links her kommen. Nun müssen wir am Zelt nach rechts abbiegen.

 Die Bezeichnung „Nasse Wiese“ kommt vom Hochmoor, das sich hier im Naturschutzgebiet Hunau befindet. Dieses Hochmoor ist etwa 8.000 Jahre alt und mit der typischen Vegetation für Feuchtgebiete bewachsen. Wir laufen von hier aus rund 1,5 km nach Westen bis wir zum Skilift Streitberg kommen. Ich schaue auf meine Uhr und sehe das ich schon über 3 ½ Stunden unterwegs bin. Das wird ja dann wohl nichts mehr mit einer Zeit unter 7 Stunden.

 Wir sind bei Km 21,6 und stehen vor dem Skiabfahrtshang. Dann zeigt ein Schild nach links abbiegen, was heißt wir müssen die Abfahrtspiste hoch. Na dann mal ganz langsam das steile Stück von rund 400 m Länge mit 65 Höhenmetern hoch gehen. Dietrich ist vor mir und auch er geht langsam das steile Stück hoch.

 Dann sind wir endlich oben und können verschnaufen, denn nun geht es flach weiter mit der Tendenz runter. Der Platz hier oben an der Hunaulift-Hütte heißt Irreplatz (799,7 m).

 Die Hunau ist hier oben im Hochsauerland ein hoher Bergrücken des Rothaargebirges mit rund 818 Metern. Hier oben verläuft auch eine Wasserscheide, die die Ruhr und Lenne trennt. Am Nordhang der Hunau befinden sich drei Skilifte, die vom EU-Strukturförderprogramm gefördert wurden. Einen Teil sind wir ja gerade hochgelaufen bzw. gegangen.

 Den nächsten Kilometer geht es nun sanft abwärts bis zum Fernmeldeturm Bödefeld der 1968 eingeweiht wurde. Hier steht die 173 m hohe Landmarke, die weithin sichtbar ist.

 Gleich dahinter gibt es mal wieder einen herrlichen Weitblick. Es ist eine schwierige Strecke aber auch wunderbare Landschaft, die ich heute hier kennen lerne. Wir laufen noch rund 300 m weiter auf dem Weg bevor wir kurz vor der Hunauhütte im spitzen Winkel nach links abbiegen.

 Nun geht es rund 6km immer leicht bergab und man kann sich von den Anstiegen erholen. Dieser Waldabschnitt ist das Flora Fauna Habitat Gebiet Hunau im oberen Negertal sowie Renautal und Steinberg. Bei km 24,8 überqueren wir den kleinen Bach Eselbeck. Beim Km 26 kommen wir an einer schönen Holzhütte vorbei. Es geht weiter talwärts und auf den letzten 6 Kilometern sind wir schon 200 Höhenmeter tiefer gelaufen.

 Die nächste Versorgung ist in Obersorpe bei Km 28,5. Hier steht ein Zelt auf einem Wanderparkplatz. Man ist verwundert, dass noch welche kommen und war schon am Einpacken. Wir wurden aber trotzdem noch gut versorgt mit Wasser und Cola. Essen gab es auch noch reichlich.

 Wir sind dann nicht ganz runter nach Obersorpe gelaufen, sondern einen Feldweg, der ein Stück oberhalb des kleinen Örtchens verläuft in östliche Richtung.

 Kurz vor km 30 ist die schöne Sicht vorbei und wir biegen auf einen extremen Wurzelweg ein, der ein Stück aufwärts führt. Jetzt ist Vorsicht geboten, denn man kann schnell mal an einer Wurzel hängen bleiben und fällt hin. Dietrich ist noch bei mir, bzw. kurz vor mir.

 Wir kommen wieder raus aus dem Wald und es folgt ein weiterer schöner Blick in die Natur des Sauerlandes. Die Laufstrecke verläuft nun mit leichten Wellen, die uns weiter nach Osten führt

 Zwischen Km 33 und 34 müssen wir ein Stück auf der Landstraße laufen. Dann geht es wieder in den Wald. Am Schild 42 km kann man wählen noch eine Zusatzschleife laufen oder nur die 42,4 km, die ich wähle.

 Das Sauerland ist eine Mittelgebirgsregion das ehemals zur Grafschaft Mark und zum Herzogtum Westfalen gehörte. Vor rund 400 Millionen Jahren war das ganze Gebiet ein seichtes Meer und so sind die Gesteine Schiefer, Sandstein, Grauwacken und Kalkstein entstanden. In vielen Orten wurden bzw. werden noch heute die Häuser mit Schiefer verkleidet das hier abgebaut wird.

 Vom Wendepunkt bei Km 33,7 geht es nun wieder zurück zum Versorgungszelt „Nasse Wiese“ zum Km 36,7. Die letzten 3 Kilometer ging immer leicht aufwärts bis auf eine Höhe von 795 m ü. NN. Den letzten Kilometer zum Zelt ging es dann schon leicht abwärts.

 Wir sind bei Km 19,8 hier gewesen und sind nun eine Schleife von knapp 19km gelaufen. Ab hier sind die Steigungen vorbei.

 Wir kommen diesmal von der anderen Seite ins Zelt und werden wieder bestens versorgt. Viele Wanderer sind hier und sitzen auf den Bänken und stärken sich mit Käse- und Wurstbroten. Für mich gibt es nur Wasser und ein paar Kekse. Dann verlasse ich das Zelt in nördliche Richtung. Die Laufstrecke führt jetzt neben dem kleinen Bach Valme entlang abwärts wie durch eine breite Schlucht in Richtung Bödefeld. Es sind von hier nur noch knapp 6 km zum Ziel. Dietrich habe ich inzwischen aus den Augen verloren. Er ist mit heute enteilt und wird auch vor mir ins Ziel kommen.

 Bei Km 39,8 verlassen wir diesen Weg und biegen nach links ab wo wir dann den Waldrand oberhalb von Bödefeld erreichen. Es geht nun 1 Kilometer am Waldrand entlang immer mit dem Blick runter zum Ort.

 Dann biegen wir auf einen Schotterweg ab, der uns runter nach Bödefeld bringt. Bei den ersten Häusern gibt es nochmal eine flüssige Versorgung und dann weiter auf dem Asphaltweg runter zur Graf-Gottfried-Straße. Nach einem kurzen Stück biegen wir ab in die Sackgasse Auf dem Stadtfeld. Am Ende geht die Laufstrecke für uns als Pfad weiter. Neben mir sind zwei Walker, die sich unterhalten. Der eine Walker sagt, dass er noch unter 7 Stunden ankommen will. Das würde bedeuten, dass ich es vielleicht ja auch noch schaffen kann.

 Der Walker vergrößert seinen Schritt und das Tempo so dass ich auch enorm beschleunigen muss. Es geht in den Ort und ich muss weiter beschleunigen, um es vielleicht doch noch zu schaffen. Dann sprinte ich die letzten 200m durch die Häuser und sehe endlich den Zielbogen auf dem Mutter-Teresa-Platz. Hinterm Ziel muss ich kurz verschnaufen bis ich den Weg zum Zielsprecher finde. Ich habe es in 6:59:43 geschafft und bin überglücklich. Dann erhalte ich meine schwer verdiente Medaille. Mit Gunla und Dietrich verbringe ich dann noch einige Zeit bevor ich mich auf meinen Heimweg mache. Eine wunderschöne Veranstaltung ist zu Ende aber ich komme bestimmt mal wieder hierher in diese wunderschöne Landschaft.

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