3. Kassel Bugasee–Marathon 2017

Fast mein Geburtstags-Marathon

22.03.2017 von Bernd Neumann

 Ja, es sind gerade zwei Tage nach meinem 66. Geburtstag und bin schon wieder in Sachen Marathon unterwegs. Diesmal ist es nicht sehr weit, denn ich laufe bei Sylke beim 3. Bugasee-Marathon. Am 16.10.2016 bin ich hier schon den 1. Bugasee Marathon gelaufen. An Stelle von Startgeld wird eine Spende von 7 € erhoben, womit die Kosten für die reichhaltige Versorgung und Urkunde und Medaille gedeckt werden.

 Der Bugasee Marathon gehört zu einer Marathon-Serie die vom 100 Marathonclub-Mitglied Sylke Kuhn aus Kassel angeboten wird. Auf Sylkes Seite https://laufwerkkassel.jimdo.com gibt es ein Angebot von mehreren Marathonläufen in Kassel. Hier steht: Auf dieser Seite möchte ich über Marathonläufe in meiner Heimatstadt informieren. Auf ausgesuchten Strecken kann man laufend die schönsten Seiten Kassels kennenlernen. Gelaufen wird an kulturell bedeutenswerten Orten / Denkmälern / Stätten oder einfach durch die Natur, am Fluss, am See, im Wald, mal flach, mal bergig, bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit (getreu dem Motto "Marathon mit Kultur und Natur"). Vielerorts belohnen herrliche Panoramablicke auf die nordhessische Landschaft die Läuferin/den Läufer.

 Der offizielle Start ist um 15 Uhr. Da ich jedoch heute langsam laufen wollte auch in Hinsicht auf meiner Luftprobleme bin ich schon 1 ½ Stunden früher am Startplatz

 Die Strecke kenne ich ja und so laufe ich los vom Start am Parkplatz das Auftaktstück von 1.870 m. Es geht über den Fuß- und Radweg neben der Damaschkestraße zur Damaschkebrücke. Dann wird die Brücke unterquert und weiter bis kurz vor die Eisenbahnbrücke und das gleiche Stück zurück. Dann beginnt die eigentliche Runde von 4,06 km lt. Messrad Vermessung vom 26.10.2016. Diese Runde ist 10mal zu durchlaufen und das ergibt dann einen kompletten Marathon.

 Der Bugasee ist ein großer See der viele Verzweigungen hat und östlich von der Fulda im Bereich der Karlsaue liegt. Seinen Namen hat das 34ha große Areal durch die Bundesgartenschau 1981. Einen See gab es hier schon früher, denn in den 60er Jahren wurde hier nach Sand und Kies gegraben und die ehemaligen Löcher sind dann mit Grundwasser langsam zugelaufen. Ende der 70er Jahre ist dann aus dem Baggersee eine Badelandschaft entstanden mit verschiedenen Sandstränden, Bäumen und Büschen sowie Grillplätzen und vielen Rasenflächen für Erholungssuchende.

 Ich laufe an drei Sandstränden über einen der vielen Wege in Richtung ehemalige Seglergaststätte. Hier gibt es die Möglichkeit über breite Holzbrücken den See zu überqueren. Ich laufe jedoch am Volleyballfeld vorbei weiter um den See.

 Im See gibt es drei kleinere Inseln, die als Naturschutzgebiet für die Vögel sind. Kurz vor der nördlichsten und größten der drei Inseln laufen wir über einen Pfad zwischen engen Büschen her. Hier befindet sich ein Vogelbeobachtungsstand der auch immer wieder von vielen Personen mit großen Ferngläsern bewaffnet genutzt wird. Auch heute stehen wieder Männer hinter der großen Holzpalisade und richten ihren Blick auf die Vogelinsel im See.

 Rechts durch die Büsche sehe ich ein Kunstwerk das zum ARS NATURA Kunst am Wanderweg gehört. Diese Bank nennt der Künstler Meinrad Ladleif aus Kassel „Rokoko“. Es ist eine Eichenholzbank mit einer Rückenlehne aus Stahlblech. Diese Blechlehne wurde in einer fließenden Form (der Fluss daneben fließt auch) mit figurenartiger Ornamentierung ausgelasert. Diese Rückenlehne erinnert lt. Künstler auch an Scherenschnitte von Henri Matisse.

 Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. zählte Henri Matisse und Pablo Picasso zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne. Nachdem Henri Matisse als 72-jähriger schwer krank wurde und lange Zeit ans Bett gefesselt war wurde seine Schaffensphase maßgeblich davon beeinflusst. In seinen letzten Jahren wurden dann Schere, Papier und Heftzwecken sein Handwerkszeug. Mit der Schneiderschere fuhr er in Sekundenschnelle durch das eingefärbte Papier und dabei entstanden Bienenschwärme, Schwalben, Blumen und anziehende Frauenkörper. Es war für ihn Malen mit der Schere. Die Ornamente dieser Bankrückenlehne erinnern ein wenig an diese Kunstform.

 An der Nordspitze des Sees biegt der Weg ab in Richtung Schwimmbadbrücke, die über die Fulda führt. Davor gibt es eine Abzweigung wo man nach rechts in Richtung Unterneustadt, geradeaus über die Fulda zum Auepark oder links wo unsere Laufrichtung ist zwischen Fulda und Bugasee gen Süden laufen kann.

 Auf dem schmalen Grünstreifen geht es nun zwischen, rechts der Fulda und links dem Bugasse entlang. Dort wo von links die Holzbrücken von der Seglergaststätte sind, geht es in einer Rechtsschleife um den Regattastartplatz der Fulda über eine andere Holzbrücke.

 Kurz dahinter verzweigt sich der Weg in mehrere Richtungen. Unsere Laufstrecke ist der linke Weg wo wir neben dem Wasser vom Bugasee bleiben.

 Kurz vor der nächsten Holzbrücke gibt es viele Schilder mit abgebildeten Fischen. Ob es die wohl alle hier im See und Fulda gibt? Egal, weiter geht es am Lokal Strandbar vorbei und geradeaus bin ich wieder am Parkplatz wo Sylke gerade den Versorgungsstand aufbaut.

 Während ich mich jetzt von versorgen sprich, was trinken kann erzählt mir Sylke das gerade eine Kassel-Live-Reporterin der HNA hier war und gefragt hat was hier stattfindet. Sie hat dann auch ein paar Zeilen geschrieben und es wurde unter: http://www.kassel-live.de (22.03., 14:27 Uhr) eingestellt. Ich habe auch gleich meinen Obolus geleistet.

 Die erste Runde ist vorbei, also auf in die 2. Runde. Ich bin gerade 1 ½ Kilometer gelaufen da holt mich eine dreier Gruppe mit Kerstin, Timo und Heike ein. Sie sind heute auch früher gestartet.

 Am Ende meiner zweiten Runde steht das komplette Hauptfeld da bereit für ihren Start. Ich geselle mich dazu und es werden noch ein paar Fotos von der Gruppe geknipst.

 Es folgen so Runde um Runde und nach 6:37:46 bin ich im Ziel. Mein 8. Marathon in 2017 und 208. gesamt ist vollendet. Ich habe das Zeitlimit überschritten bin aber wegen des Frühstartes nicht letzter im Ziel.

Ergebnisse:

1.  Sylke Kuhn                                   1. W45                  100 Marathon Club                          3:54:00

2.  Silvia Peter                                   2. W45                  Laufteam Wolfhagen                        4:27:05

3.  Kerstin Felser                               1. W40                  TV Rheinzabern                               4:40:09

4.  Heike Kabella                               1. W50                  Ahnatal                                             4:54:09

 

1.  Jobst von Palombini                     1. M45                  VfL Bückeburg/100 MC                    3:50:19

1.  Rüdiger Alps                                 1. M55                  Aschaffenburg                                  3:50:19

3.  Michael Keine                               2. M45                  100 Marathon Club                           3:54:00

4.  Andreas Riedel                             1. M40                  Wohlmirstedter SV                           3:56:39

5.  Thomas Borchardt                       2. M55                  Laufteam Wolfhagen                         4:25:15

6.  Peter Spiekermann                      1. M60                  SC Melle 03                                      4:27:42

7.  Peter Martin                                  1. M50                  FC St. Pauli Marathon                      4:44:44

8.  Timo Dreiser                                 2. M50                  100 Marathon Club                           5:49:23

9.  Bernd Neumann                           1. M65                  100 MC/LG Vellmar                          6:37:46

10. Werner Kater                               2. M65                  100 MC/TSV Fuhlen                         6:40:57

 

34,35 km Doris Rehwald - 3:45:59

20,97 km Olaf Degenhardt - 2:13:59

18,10 km Peter Orth - 1:56:40