Ravenna Marathon und NoFinishLine Marathon
Vom 6. – 21. November 2018 von Bernd Neumann 3. Teil
Es ist Freitag der 16.11. und erst 5 Tage her wo ich in Ravenna Marathon gelaufen bin. Heute will ich mit Monaco mein 30. Marathonland sammeln. Dafür fahren wir in aller Ruhe am Vormittag mal wieder mit dem Bus nach Monaco. Da wir ja gestern alles erkundet haben steigen wir wieder am Jardin de I’Unsesco aus und gehen am Hafen vorbei zum Aux Canards Garden (Entenpark). Er befindet sich im Stadtteil Fontvieille, dem südlichsten Stadtteil vom Fürstentum Monaco der aus dem Meer gewonnen wurde.
Dieser kleine Landschaftspark wird von der umliegenden Bevölkerung sehr geschätzt wegen seiner mediterranen Baumarten wie Olivenbäume, Pinien, Zypressen sowie den exotischen Pflanzenarten wie Strelitzien, Feuerradbäumen und Araukarien. Im großen Zelt im Park sind jedes Jahr die besten Artisten der Welt zum Internationalen Circus Festival, das nach dem Tod vom Fürst Rainier von seiner Tochter der Prinzessin Stéphanie von Monaco als Präsidentin weiter geführt wird. Im Januar dieses Jahres hat das Festival schon zum 42. Mal stattgefunden.
Für die Zeit vom 10. – 18. November wurde das Zelt sowie der Park für die Öffentlichkeit gesperrt um der Cildren & Future Vereinigung die Möglichkeit zur Durchführung ihres Spendenlaufes zu geben. Die No Finish Line® ist eine Solidaritätsveranstaltung, die seit 1999 in Monaco besteht. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Fürst Albert II: und ist offen für Läufer und Spaziergänger aus aller Welt.
Auf einem Rundkurs von ca. 1.400m kann man so viel Runden laufen wie man will. 24 Stunden könnte man 7 Tage und Nächte für einen guten Zweck laufen. Die Veranstaltung „no finish line“ ist rund um die Uhr in der Zeit vom 10.-18.11.2018 geöffnet. Es steht dabei jedem frei ob er nur 1 Runde läuft oder geht oder einen Marathon (31 Runden) läuft oder einfach so viel man eben will. Für jeden Kilometer wird 1€ von verschiedenen Spendern oder Sponsoren gespendet für Children & Future, für benachteiligte und kranke Kinder.
So nun geht es los für mich direkt am großen Zirkuszelt. Im bzw. direkt dahinter gibt es Versorgung, Obst, Kuchen, Süßes und Wasser. Nun wird erstmal eine Schleife fast ums Zelt gelaufen und dann parallel zum Wasser hinter dem Heliport entlang.
Dann kommt eine halbe Schleife um den kleinen See und ein wenig aufwärts vorbei am kleinen Wasserfall in Richtung des Stegs.
Nun laufen wir das lange Gegenverkehrsstück bis zum Ende des Stegs. Dort gibt es eine Matte die auch Piepst. Hier wird gewendet und es geht den Steg wieder zurück.
Da ich am frühen Vormittag gestartet bin ist es noch nicht so voll. Da hier auch viele nur gehen und man bei manchen das Gefühl hat die gehen prominieren gibt es pro Runde unendlich viel Überholvorgänge und damit sehr viel zick zack zu laufen. Es wird auch immer wärmer und die Sonne knallt auch schon heute Vormittag ganz ordentlich.
In der ersten Hälfte versuche ich noch viel zu laufen da es mit dem Verkehr noch geht, aber dann wird es von Runde zu Runde immer voller. Es kommen ganze Schulklassen und Sportvereine die einem den Schwung nehmen und oft ist gehen besser als laufen.
Wir haben nur unseren Chip um den Hals aber ich entdecke hier und da jemand mit Startnummer und wundere mich was das hier zwischen soll. Wie ich später feststelle sind das Läufer die hier schon die ganze Woche unterwegs sind und hunderte von Kilometern sammeln. Mein Ziel sind ja nur die 31 Runden um die Marathondistanz zu haben. Nach dem Wochenende schaue ich mir die Ergebnislisten an und bin platt was ich da finde. Dazu später mehr. Erst mal weiter in der Runde.
Es geht dann durch den Garten mit viel Grün und kleinen Schleifen zurück zum Zelt. Im Zelt ist dann auch eine Matte und so ist die 1. Runde geschafft.
Es geht so Runde um Runde. Die Runden zählen schafft man nicht bei den vielen Ablenkungen auf der Strecke und so verlasse ich mich auf meine GPS-Uhr.
Es wird immer wärmer und mir geht der Saft aus. Wasser reicht nicht mehr und so muss Urte mir eine Cola besorgen, bevor der Akku ganz leer ist. Der Zucker und das Koffein bauen mich wieder auf und so schaffe ich auch die 31 Runden mit 42,625km in 6:53:34. Jetzt hoffe ich nur, dass die Uhr alles richtig gemacht hat, denn jetzt direkt nach dem Rennen bin ich noch nicht in der Liste. Am nächsten Morgen im Hotel kann ich mich finden und sagen der 254. Marathon (26. in 2018) im 32. Marathonland ist geschafft.
In diesen 8 Tagen haben an dem Event 15.000 Personen teilgenommen die insgesamt 432.662 km gelaufen bzw. gegangen sind. Für Children & Future bedeutet das sie 432.662 € für ihre Projekte erhalten werden.
Die Ausgabe 2019 findet vom 16.11. von 14:00 Uhr bis 24.11.2019 bis 14:00 Uhr statt. Infos unter: http://childrenandfuture.com/no-finish-line/
Didier Sessegolo lief 900,625km, Daniele Juan Alimonti lief 871,750 km, Roldano Marzorati lief 842,875 km. Die Mannschaft vom College Charles III court pour Athina sammelte 27.512,375 km mit 1.303 Teilnehmern.
Anschließend geht es wieder im Dunkeln mit dem Bus zurück nach Nizza. Morgen werden wir Sight-Sheen in der Stadt machen.
Heute ist Samstag, der 17. November und wieder herrliches Wetter, Côte d`Azur und Sonne pur. Wir gehen wie immer erstmal zum Place Massena und von dort zum Jardin Albert 1er.
Heute wollen wir uns die schönen Wasserspiele mit den Fontänen auch mal bei Tageslicht ansehen. Hierbei können wir auch den herrlichen Blick über die Grünanlage bis zu den Bergen hin bewundern. Wir verweilen hier und gehen dann über den Platz vorbei an der Fontaine du Soleil in die Altstadt.
Die Altstadt bildet fast ein Dreieck zum Meer und dem Jardin Albert 1er das sich nach rechts öffnet. Auf dem Weg zum Place Saleya machen wir einen kurzen Stopp in der Kirche Saint-Francois de Paule.
Rund um den Place Saleya der ca. 200m lang aber nur ca. 20-25m breit ist gibt es mehr als 170 restaurierte Fassaden im typischen Stil (italienischer Einfluss) zu bewundern. In der Mitte ist längs der Markt wo sich die Bewohner von Nizza eindecken. An den beiden Seiten entlang gibt es unzählige Restaurants und Cafes die auch heute Morgen schon gut besucht sind. Ist ja auch kein Wunder bei solch herrlichem Wetter.
Nur eine Straße weiter befindet sich der Place du Palais de Justice. Hier findet ein Büchermarkt unter freiem Himmel statt. In der Nähe breiten Maler ihre Bilder aus zum Verkauf. Es ist Leben in der Altstadt.
Es sind von hier nur 150m zur Promenade und so gehen wir zwischendurch ans Meer und setzen uns auf eine der vielen Bänke mit Blick zum Träumen aufs Meer. Diese Farben hier sind einfach bezaubernd und so wundert es einen nicht, dass sich viele Maler hier niedergelassen haben.
Es geht für uns dann wieder zurück in die Altstadt. Von der Rue des Ponchettes hat man einen schönen Blick hoch zum „Parc du Chateau“ auf dem hohen Felsen. Auf dem 90m hohen Felsen ließ König Charles-Felix von Savoien 1830 einen Park anlegen mit einem künstlichen Wasserfall. Viele Touristen und Einheimische sind dort oben und blicken auf die Stadt und Promenade hernieder.
Die Altstadt von Nizza mit ihren engen Gassen voller Leben ist genau, das was man sich unter Altstadt mit Flair vorstellt. Überall sind kleine Lokale, Bars, Cafes oder ausgefallene Restaurants. Und so schlendern wir von Gasse zu Gasse und kommen immer mal an einen kleinen Platz oder an eine Kirche, die sich zwischen den Häusern versteckt hat.
In einer dieser kleinen schmalen Gassen kommen wir zur Kirche Saint-Jasques-le-Majeur de Nice die von allen Seiten mit Wohnhäusern zugebaut ist. Dieser kleine barocke Sakralbau wurde im 17. Jh. von den Jesuiten als Kapelle für ihr Kolleg gebaut. An dem Langschiff wurden durch Zukauf des Nachbarhauses verschiedene Seitenaltäre eingebaut. Es gibt die Kapelle des Heiligsten Herzens Jesu und des Unbefleckten Herzens Maria, die St. Joseph Kapelle sowie die Kapelle der Madonna des Rosenkranzes.
Die schöne barocke Ausstattung zeigt Gemälde aus dem Anfang des 19. Jh. mit Zeichnungen die zwischen 1820 und 1872 von Nice Hercules Trachel neu gestaltet wurden. Die Deckenmedaillons zeigen Ereignisse im Leben des Heiligen Jakobus und Christus. Zurzeit finden gerade Restaurationsarbeiten statt und so ist einiges eingerüstet.
Die Schönheit und Ruhe des Jardin Albert 1er begeistert nicht nur uns, sondern sehr viele Einwohner und auch Touristen. Wir kommen immer wieder mal zwischendurch zu den Wasserspielen oder auch zur Entspannung auf eine der vielen Ruhebänke.