Sri Lanka die Perle im Indischen Ozean

 

Galle Freundschaftslauf und Colombo Marathon 2017

Lauf- und Erlebnisreise durchs ehemalige Ceylon

 

29.09. bis 10.10.2017 von Bernd Neumann 4. Teil

 Dann ging es die rund 500m runter zum Golden Tempel am Fuße des Granitfelsens wo sich auch der große Busparkplatz befindet. Hier unten überragt eine riesengroße vergoldete Buddha-Statue den gesamten Platz. Darunter im Gebäude befindet sich ein buddhistisches Kloster. Rechts von dem Gebäude gibt es eine Reihe von buddhistischen betenden Mönchen (Figuren) die auf dem Weg zum Kloster sind. Gegenüber befindet sich eine vergoldete Stupa.

 Auf dem Weg zu unserem Hotel taucht er auf in Mitten der grünen Landschaft, der Sigiriya-Felsen.

 Heute am 7. Tag fahren wir zum Löwenfelsen wie der Sigiriya-Felsen auch heißt. Es gibt die Möglichkeit ihn bis nach oben aufs Plateau zu besteigen über 1.860 Stufen.

 Der Monolith ragt ca. 200m aus dem Berg raus und wurde 1982 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Auf dem Berg gibt es eine historische Festung bzw. heute nur noch die Grundmauern.

 Unterhalb der Festung befand sich früher eine Stadt und Gärten die von einem Wassergraben umgeben war. Heute ist ein Teil der Gärten sowie verschiedene Überreste von Ruinen restauriert worden.

 Unser Weg führt uns an Seerosenteichen sowie einigen Grundmauern entlang in Richtung Felsen. Hier und da müssen wir auch die Wassergraben über kleine Brücken überqueren. Durch die Bäume verdeckt sehen wir hier unten den Felsen noch nicht, aber gleich beginnen die ersten Treppen.

 Ich bin mit der Gruppe die Stufen bis zum Fuß des Monolith mitgegangen. Ab da ging es über einen freien Steg und weiteren Stufen teils sehr steil nach oben. Hier musste ich leider passen da ich nicht schwindelfrei bin war für mich hier Ende.

 Aber auch vom Fuß des Berges gibt es schon einen schönen Blick und allein waren wir ja nie. Die Affen sind hier immer überall und tollen rum. Ich entschied mich dann langsam die Treppen wieder runter zu gehen.

 Unterwegs konnte ich Spuren auf verschiedenen Felsen entdecken. Leider weiß ich nicht mehr wie die entstanden sind.

 Der Rückweg zum Bus ist ein anderer Weg und so komme ich an einem Felsen vorbei der eine eingemeiselte Höhle mit Steinthron als Audienzhalle darstellen soll. Daneben steht ein senkrechter Felsen der oben wie ein Kobrakopf aussieht, deshalb auch Kobrafelsen genannt wird.

 Zwischen verschiedenen Felsen geht es dann runter zum Parkplatz aber nicht ohne an einer Reihe von vielen Andenkenständen vorbei zu laufen.

 Wir machen dann auch noch einen Besuch im neuen archäologischen Sigirija-Museum wo wir die Geschichte sowie einige Funde von Sigiriya sehen. Danach fahren wir wieder Bus bis zum nächsten Stopp an der Königsstadt Polonnaruwa.

 Polonnaruwa wurde nach dem Untergang des alten Königreiches Anuradhapura die zweite Hauptstadt von Sri Lanka. König Vijayabahu machte sie zur neuen Hauptstadt. Seine Nachfolger jedoch ließen den großen Stausee anlegen und bauten den großen Königspalast. Ende des 12. Jh. wurde die Stadt aufgegeben und vom Dschungel zugewachsen.

 Heute zeugen nur noch die Ruinen von der prachtvollen Vergangenheit. Wir stehen vor den Resten des ehemaligen 7-stöckigen Königspalastes Vijayanta Prasada. Der Palast soll angeblich von einem Feuer zerstört worden sein. Er soll über 1.000 Zimmer gehabt haben was man vielleicht an Hand der 3m dicken Außenmauern nur vermuten kann.

 Rund um den Palast sollen früher viele Gebäude gestanden haben die z.B. für Rituale aber zum Vergnügen bzw. Unterhaltung des Königs genutzt wurden. Viele Ruinen waren früher die Häuser für die Bediensteten aber auch Tierställe und Lagerräume.

 Nur ein Stück entfernt stehen viel Ruinen und darunter auch ein ehemaliges großes Freibad.

 Eines der schönsten Gebäude soll neben dem Palast das Vatadage Reliquienhaus gewesen sein. Es war der ehemalige Tempel des Heiligen Zahns.

 Dann kommen wir noch an einer weißen Stupa vorbei die schon 900 Jahre alt sein soll und von Königin Subhadra erbaut worden sein. Sie wurde erst kürzlich mit Gips neu verputzt und strahlt somit wie neu.

 Es geht weiter mit dem Bus in westliche Richtung. Wir besuchen nun noch Gal Vihara wo vier verschiedene Buddhas in bzw. aus den Felsen gearbeitet wurden. Sie waren ehemals ein Teil der Klosteranlage Uttararama die von König Parakramabahu gebaut wurden. Vom Kloster ist fast alles verschwunden aber die gewaltigen Figuren beherrschen die Felswand.

 Fotografieren ist erlaubt, aber nur die Figuren. Wer sich vor die Buddhas stellt und ein Foto macht kann dabei seine Kamera weg genommen bekommen. Dies wäre eine Missachtung von Buddha und wird streng überwacht. Der sitzende Buddha ist 15 Meter hoch und der liegende Buddha sogar 46m lang.

 Gegenüber ist ein Seerosenteich wo sich mal wieder die Affen vergnügen, aber es gibt hier auch die Warane die züngelnd durchs Gras laufen.

 Bevor wir ins nächste Hotel fahren gibt es noch ein warmes Essen am Rande des Turuwila Sees.

 Auch die heutige Hotelanlage ist wieder sehr schön. Wir haben viele einzelne Bungalows die durch kleine Wasserteiche verbunden sind. Auch hier auf dem Gelände laufen Warane durchs Gras.

 Heute am 8. Tag unserer Reise sind wir Anuradhapura, das über tausend Jahre lang das Zentrum verschiedener singhalesischer Königsdynastien war. Schon im Jahr 100 n. Chr. lebten hier 130.000 Menschen was sie zur 9. größten Stadt der Erde machte. Begonnen hat alles im 4. Jh. vor Chr. mit der Gründung der Stadt um den Sri Mahabodhi Baum. Diese Pappelfeige wuchs aus einem Zweig des Baumes in Bodhgava (Ort der Erleuchtung). Hier in der Nähe liegt die Wiege des singhalesischen Theravada-Buddhismus. Der historische Teil der Stadt mit dem Sri Mahabodhi Baum sowie verschiedener großen Dagobas ist Pilgerstätte für viele Buddhisten.

 Wir machen unseren ersten Stopp bei der Jethawana Dagoba. Die Stupa war mit 122m Höhe die größte Stupa der Welt, als sie König Mahasena von Anuradhapura (273-301) erbauen ließ. 93,3 Millionen Ziegelsteine wurden hier verbaut auf einer Fläche von 233.000 qm.

 Um das Jahr 100 n. Chr. war hier das religiöse und politisches Zentrum und so wurden hier viele Häuser, Klöster und auch schon ein Bad gebaut.

 Wir gehen durch die vielen historischen Stätten und sehen hier und da noch erhaltene Grundmauern oder Wassertröge. Bei 130.000 Menschen die hier lebten kann man sich die Ausmaße nur vorstellen.

 Durch die Weitläufigkeit des Geländes fahren wir mit dem Bus zur Ruwanwelisaya Stupa. Diese weiße halbkugelförmige Stupa wurde 140 v. Chr. von König Dutugemunu erbaut und ist für viele Buddhisten auf der ganzen Welt heilig.

 Auch hier müssen wir unsere Schuhe ausziehen und barfuß zur Stupa gehen. Die Platten sind glühend heiß und man kann kaum seinen Fuß aufsetzen. Es fühlt sich an wie der Tanz auf einer Herdplatte. Aber wir sind tapfer und erreichen den Hof an der Stupa. Viele bunte Fahnen hängen an der unteren Einfassung und hier und da sind auch Buddhisten ganz intensiv am Beten. Wir gehen mit Ehrfurcht um die Stupa.

 Über die heißen Steinplatten verlassen wir wieder die Stupa und können auch wieder unsere Schuhe anziehen auf dem Weg zum Bus.

 Unseren 9. Tag der Reise beginnen wir in der Hauptstadt von Sri Lanka in Colombo mit einer Busrundfahrt. Colombo liegt an der Westküste und ist seit der Unabhängigkeit 1948 auch das politische Centrum des Landes. Wegen seinem geschützten Naturhafen auf einer Halbinsel wurde das kleine Fischerdorf so sehr früh zu einem begehrten Handelshafen für Gewürze. Heute leben hier rund 750.000 Menschen. Die Stadt ist eine multiethnische und multikulturelle Stadt. Rund 40% der Einwohner sind Singhalesen, knapp 30% sind Sri-Lanka-Tamilen und knapp ¼ sind Moors (srilankische Mauren). Auf der ganzen Insel findet man deshalb auch alle Schriften in Singhalesisch, Tamilisch und Englisch.

 Unseren 1. Stopp machen wir an der Independence und Memorial Hall. Hier im vornehmsten Stadtteil von Colombo in Cinnamon Gardens fand am 4.2.1948 die feierliche Zeremonie zur Unabhängigkeit statt. Vor dem Nationaldenkmal steht eine Statue des ersten Premierministers Rt. Hon. Don Stephen Senanayake, der „Vater der Nation“. Als Vorbild diente die Audienzhalle von Kandy. Die auf Säulen getragene Halle ist mit vielen traditionellen Verzierungen im Inneren gestaltet.

 Um das Gebäude, das auf einem Platz umringt von viel Grün steht, sind steinerne Löwen platziert. Im Keller der Independence Memorial Hall befindet sich ein Museum mit vielen Dokumenten und Bildern die zur Unabhängigkeit des Landes beigetragen haben.