Lauferlebnisreise nach St. Petersburg und Moskau
29. White-Nights-Marathon St. Petersburg RUS 2018
19.-26.07.2018 von Bernd Neumann - 3. Teil Moskau
Den heutigen Tag beginnen wir nach dem Frühstück mit einer Busfahrt durch Moskau. Obwohl wir schon an vielen Prachtbauten vorbeikommen fahren wir auch an der Kremlmauer vorbei weiter ins Zentrum.
Unseren ersten Stopp machen wir an der Christ-Erlöser Kathedrale, die auf einer Anhöhe westlich der Moskwa, in der Nähe des Kreml, steht. Sie ist die größte orthodoxe Kirche Russlands und eines der wichtigsten administrativen Zentren der russischen Kirche. Sie wirkt von außen unscheinbar durch die weißen Wände, jedoch ihre glänzenden Turmspitzen lassen sie weit erstrahlen. Die Kirche soll an den Sieg des russischen Zaren über Napoleon 1812 erinnern.
Die Kathedrale wurde 1883 erbaut aber 1931 während der Stalin Diktatur zerstört. Moskaus Bürgermeister Luschkov ließ die Kathedrale von 1995 bis 2000 fast originalgetreu wiederaufbauen. Der extrem kostspielige Aufbau der Kathedrale wurde ausschließlich aus Spendengeldern finanziert.
Im Inneren der Kirche wurden auf 22.000qm Fläche Fresken gemalt. Die höchste Kuppel ist einschließlich des Kreuzes 103,5 m. Über 100 Skulpturen schmücken die Außenwände mit Motiven des Alten Testaments.
Im Februar 2012 wurde die Kathedrale auch noch bekannt durch die russische Punkband Pussy Riot, die im Inneren der Kirche ein Happening mit Gesängen und Gebeten gegen der Patriarchen Kyrill und Wladimir Putin veranstalteten. Die drei Frauen wurden verhaftet und zu je zwei Jahren Lagerhaft verurteilt.
Wir gehen ein Stück um die Kirche und haben einen schönen Blick in Richtung Kreml über die Moskwa. Vor uns auf einem großen Sockel auf einer Insel in der Moskwa steht Zar Peter I. auf einem Schiff, dass zur Erinnerung an den 300. Jahrestag der russischen Marine erinnern soll.
Anschließend fahren der Moskwa weiter in südliche Richtung und kommen nach knapp 9 km an den Nowodewitschi-Park. Wir durchqueren einen Teil des Parks und vor hinter dem See kommt das wunderschöne Nowodewitschi Kloster zum Vorschein.
Das Kloster ist auch als Bogoroditse-Smolenyky-Kloster bekannt. Im Volksmund wird es auch als Jungfrauenkloster genannt zum Unterschied zum Alten Mädchenkloster im Kreml. Es ist seit dem 17. Jh. immer intakt geblieben und wurde 2004 zum Weltkulturerbe erklärt. Der Moskauer Großfürst Wassili III. hat 1524 das Neujungfrauenkloster gegründet. Das jetzige Bild im Moskauer Barock hat das Kloster zwischen dem 16. Und 17. Jh. erhalten. Die Gesamtanlage ist fast quadratisch und wird vom meterdicken Mauern umgeben, die nur durch 4 Tore betreten werden können.
Wir befinden uns an der Bronze von der Ente mit ihren 6 Küken, einem Geschenk der USA an die UDSSR. Hier befinden sich viele Maler, die dieses schöne Bild was sich uns bietet in Öl oder Aquarellfarben festhalten. Wer will, darf auch kaufen, denn davon leben die Maler und Malerinnen zum Teil.
Vom Nowodewitschi Park aus sind wir weiter durch die Stadt gefahren, mit dem Bus und dabei bei vielen historischen Gebäuden vorbeigefahren. Dann gab es einen Zwischenstopp oberhalb der Lomonosovskij Universität. Das obligatorische Gruppenfoto und dann den Fernblick über die Moskva zum Olympiastadion Luschniki. Es wurde von der UEFA mit der höchsten Kategorie, in 2017, nach dem Umbau bewertet.
Nun geht die Fahrt durch die Metropole weiter zu unserem nächsten Stopp. Wir wollen heute den Roten Platz besuchen.
In der Nähe der zypriotischen Botschaft steht im Schatten eines Hochhauses die Kirche von Simeon. Sie ist bzw. war eine der ältesten und schönsten Kirchen in Moskau. Das heutige Steingebäude wurde auf Kosten der Schatzkammer vom Zaren und Großherzog Fedor Alekseevich in den Jahren 1676-1679 erbaut. Beim Neubau der Straße New Arbat wurde die Kirche fast zerstört.
Die Fahrt geht weiter an den nördlichen Rand des Roten Platzes am Marshal Zhukov Denkmal.
Wir gehen nicht direkt auf den Roten Platz, sondern kommen durch die Nikolskaja Straße, einer Seitenstraße, direkt zum Kaufhaus Gum. Die Straße ist überspannt mit vielen glitzernden Steinen, die abends im Dunkeln angestrahlt werden.
Das GUM-Gebäude wurde Ende des 19. Jh. erbaut im sogenannten neo- pseudorussischen Stil. Es ist eine Mischung aus verschiedenen Baustilen. Der Ort, wo es steht, war schon früher Marktplatz und es wurde unterteilt in die Obere Handelsreihe und zur Moskwa runter war die Untere Handelsreihe.
Das im Besitz der Stadt Moskau befindliche GUM ist 250 m lang und 88 m breit. Auf den drei Etagen befinden sich rund 200 Geschäfte. Es wird zwar Kaufhaus genannt, ist aber im eigentlichen Sinne ein Einkaufszentrum. Von der Gesamtfläche von 75.000 qm werden 35.000 qm als Verkaufsfläche genutzt. Etwa 30.000 Kunden besuchen täglich das GUM.
Nachdem wir alle genug gesehen haben und natürlich das köstliche Eis, dass hier berühmt ist genossen haben. Treffen wir uns vor dem Eingang und gehen gemeinsam auf den Roten Platz.
Wir machen erst Mal ein Gruppenfoto mit dem Staatlichen Historischen Museum im Hintergrund, dann erkundet jeder den Platz allein.
Der Rote Platz, wie er noch heute fälschlicherweise genannt wird, heißt eigentlich „Der Schöne Platz“, denn im Russischen bedeutet „красный“ das gleiche für rot und schön. Mit seiner Größe von 70 x 330 m ist er der große zentrale Platz im historischen Zentrum von Moskau.
Drehen wir uns im Uhrzeigersinn um den Platz so sehen wir vom Gruppenfoto aus als erstes „Das Staatliche Historische Museum“. Gleich daneben etwas zurückversetzt steht das „Auferstehungstor“. Es folgt „Die Kasaner Kathedrale“ und daneben kommt das Kaufhaus GUM. Am östlichsten Ende des Platzes steht „Das ehemalige Großhandelsgebäude“ aus dem 19. Jh. Direkt vor Kopf ganz frei steht das wohl schönste Gebäude von Moskau „De Basilius Kathedrale“. Auf der westlichen Seite des Platzes verläuft die Kremlmauer mit verschiedenen Türmen und Grabmalen.
Das wohl schönste und berühmteste Bauwerk auf dem Roten Platz ist die Basilius-Kathedrale. An dieser gab es einen Vorgängerbau aus Holz. Diesen Steinbau ließ Iwan der Schreckliche Mitte des 16. Jh. erbauten als Dank an die Gottesmutter für den Sieg über das Khanat Kasan. Der Name wurde dem Gebäude nach dem russischen Heiligen Basilius der Selige.