Sri Lanka die Perle im Indischen Ozean

 

Galle Freundschaftslauf und Colombo Marathon 2017

Lauf- und Erlebnisreise durchs ehemalige Ceylon

 

29.09. bis 10.10.2017 von Bernd Neumann 1. Teil

 Kokospalmen, kilometerlange Sandstrände und das ganze Jahr über Badesaison – das gibt es nur auf Sri Lanka. Früher war Sri Lanka unter dem Namen Ceylon bekannt. Seit 1.1.2011 heißt die Insel Sri Lanka. Auf einer Fläche von 65.610 qkm leben knapp 21 Millionen Einwohner. Geografisch liegt die Insel östlich der Südspitze des Indischen Subkontinents. Bis zum indischen Festland sind es rund 55km an der engsten Stelle.

 Die Insel ist bekannt für die Produktion vom Ceylon Tee, Kaffee, Kautschuk und Kokosnüssen. Sie ist auch ein beliebtes Touristenziel wegen ihrer landschaftlichen Schönheit und Vielfalt. Unsere Reiseziele auf der Insel sind die Hauptstadt Colombo sowie Galle, Udawalawe National Park, Nuwara Eliya, Kandy, Dambulla, Sigiriya, Polonaruwa, Anuradhapura und der Wilpattu National Park.

 Unsere Reisegruppe wurde ganz herzlich am Flughafen von Colombo empfangen. Es gab für jeden eine Blumenkette und zur Erfrischung eine frisch aufgeschlagene Kokosnuss.

 Mit dem Bus geht es vom 35km nördlich liegendem Flughafen Bandaranike International Airport durch die Stadt in Richtung unseres Hotels das im Süden der Stadt liegt. Hier bekommen wir schon mal einen Eindruck wie voll die Straßen sind mit Tuk-Tuks, Autos, LKWs und Mopeds. In der Stadt wird unser Bus gestoppt da gerade auf der Straße eine längere und größere Prozession stattfindet. Hier auf Sri Lanka ist es ganz normal das irgendwo immer eine bunter Prozession auf den Straßen entlang läuft. Für uns natürlich viele interessante Fotomotive.

 Die wohl 11 wichtigsten Feste auf Sri Lanka sind: Mitte Januar das THAI PONGAL - Hinduistisches Erntefest der Tamilen von Sri Lanka, landesweit in Gebieten mit tamilischer Bevölkerung. Ende Januar das DURUTHU PERAHERA - Prozessionsfest am Kelanyia-Tempel. Mitte Februar das NAVAM PERAHERA - Grosses Prozessionsfest zum Navam-Vollmond am Gangaramaya Vihara Tempel in Colombo. Mitte April das SINHALA - TAMIL NEUJAHR - Das Neujahrsfest der Singhalesen und Tamilen am Ende der Erntezeit wird im Wesentlichen familiär gefeiert. Mitte Mai das VESAK FEST - Fest zur Geburt, Erleuchtung und Tod von Buddha. Mitte Juni das POSON FESTIVAL - Fest zum Gedenken an den Einzug des Buddhismus in Sri Lanka. In der ersten Hälfte im Juli das KATARAGAMA FESTIVAL - Pilgerfest zu Ehren des Gottes Skanda in Kataragama im Südosten von Sri Lanka. Anfang August das KANDY PERAHERA - Große Festprozession mit der Zahnreliquie Buddhas in der alten Königsstadt Kandy im Hochland von Sri Lanka als Höhepunkt der Esala-Festperiode und auch das VEL FESTIVAL Fest zu Ehren des Gottes Skanda in Colombo mit prunkvoller Perahera. Ende Oktober das DEEPAVALI - Hinduistisches Lichterfest zur Begrüßung der Göttin Lakshmi, wird landesweit gefeiert, vor allem von der tamilischen Bevölkerung. Dezember bis April ist SRI PADA SEASON - Pilgersaison zum Adam’s Peak, dem Heiligen Berg Sri Lankas.

 Die Prozession ist sehr lang und meist junge Leute nehmen daran teil. Durch die große Vielfalt ethnischer Gruppen mit ihren unterschiedlichen Religionen und Kulturen kann man auf Sri Lanka oft solche bunten Prozessionen sehen.

 Teilweise tragen die Tänzer hierbei Trachten und Kopfbedeckungen die bis in die vorbuddistische Zeit reichen. Auch die verschiedenen Trommeln oder Blasinstrumente haben eine ebenso lange Tradition.

 Wir fahren mit unserem Bus gen Süden ins 125 km entfernte Galle, wo wir unser 1. Hotel auf der Insel haben. An einem herrlichen Sandstrand südlich der Stadt werden wir ganz herzlich empfangen vom Hotelchef. Unser Hotel ist das Sri Gemunu Beach Resort am Dalawella Beach.

 Das Hotel befindet sich in Familienbesitz seit 1983. Man begann als kleine Strandunterkunft mit nur wenigen Zimmern und baute es langsam auf. Dann kam der Tsunami 2004 und alles war weggespült und man musste wieder vor vorne beginnen. Heute verfügt das Haus über 20 Doppelzimmer mit Balkon bzw. Terrasse. Die Zimmer sind recht komfortabel mit 18 qm Größe. Alle mit Klimaanlage was bei den Temperaturen auch wichtig für uns Europäer ist. Der Inhaber Aruna spricht auch ein wenig deutsch, da sein Bruder in Hamburg arbeitet.

 Der große Hotelgarten grenzt direkt ans Meer. Auf dem Areal von 1.100 qm gibt es viele Kokosnusspalmen die einem auch Schatten spenden. Hier kann man auf den Liegestühlen stundenlang chillen und träumen, mit Blick aufs Meer. Durch ein vorgelagertes Korallenriff bietet der Strandabschnitt auch ein sicheres schwimmen im Meer.

 Der Strandabschnitt wird nicht nur von den Touristen sondern auch den Einheimischen frequentiert. Nun heißt es auch mal entspannen und über die Füße aufs Meer schauen.

 Für heute ist noch eine Stadtrundfahrt bzw. Stadtrundgang geplant und so geht es mit dem Bus ins nahe gelegene Galle. Wir fahren bis zum zentralen Busbahnhof und gehen dann zu Fuß auf die Halbinsel wo wir unseren ersten Stopp an der von den Jesuiten gegründeten Kathdrale St. Mary’s machen. Die noch heute genutzte Kirche wurde 1755 von den Niederländern erbaut und zählt zu den ältesten protestantischen Kirchen.

 Die im dorischen Stil erbaute Kirche hat die Form eines Kreuzes. Zwei große Türen und Glasfenster sorgen für Licht und Belüftung. Früher war die hohe Gewölbedecke blau mit goldenen Sternen. Die Holzkanzel war sechseckig erbaut. Während der britischen Zeit gab es verschiedenen Umbauten in der Kirche. So wurde in die Westfassade ein großes Glasfenster und im Südflügel eine Kommunionstange eingebaut. Nach voll-ständiger Renovierung wurde sie 2005 von der UNESCO im asiatisch-pazifischen Kulturerbe ausgezeichnet.

 Über die Queen-Street gehen wir runter zum Fort Ambalama. Hier am großen Platz steht eine erhöhte Plattform mit einem einfachen Dach getragen durch vier Säulen. Früher diensten solche Ambalas als Ruheplätze oder auch als Kommunikationszentren. Wie gehen weiter und kommen zum ehemaligen Hospital in dem sich heute Geschäfte und Lokale befinden.

 Unterwegs bewundern wir die teils sehr schönen und gepflegten Tuk-Tuks die man überall im Land für kleines Geld mieten kann.

 Hinter dem Gebäude befinden sich ein Innenhof sowie eine große Bastionsmauer. Von hier aus hat man einen Blick über die Bucht zum gegenüberliegenden Hafen sowie zum Bonavista Beach. Auch hier in der Nähe der Bastion gibt es einen kleinen Strand der von den Einheimischen zum Baden genutzt wird. Die Bastion ist hier auch ein Stück Grünanlage und bis zum Leuchtturm sind es nur 100m.

 Die Festung Galle ist praktisch die ganze Halbinsel die von einer knapp 3km langen Wallanlage mit 14 Bastionen umschlossen ist. Erbaut wurde sie von den Niederländern Mitte des 17. Jh. und wurde als Sitz des Gouverneurs der Niederländisch-Ostindienkompanie genutzt. 1796 übernahmen die Briten das Land und nutzten Galle als Verwaltungszentrum bis in Colombo ein größerer Seehafen gebaut wurde.

 Da die ganze Halbinsel von einer hohen Bastionsmauer umgegeben ist kann man auch von Turm zu Turm gehen und hat immer einen Blick über die Festungsmauern sowie ins Innere des Forts.

 Geschützt hinter dem großen Wall liegt die Altstadt die auch beim Tsunami von 2004 betroffen war. Im 17. Jh. wurde das Fort in seiner heutigen Form im niederländischen Baustil erbaut. Es entstanden viele öffentliche Verwaltungsgebäude, Lagerhäuser, Geschäftshäuser sowie auch Wohnquartiere.

 Unser Weg führt uns von der Festungsmauer in die schmalen Gassen der Altstadt die heute überwiegend von kleinen Geschäften sowie Künstlern und Kunsthandwerkern für die Touristen bewohnt wird.

 Die meisten Straßen im Galle-Fort sind noch ein Erbe aus der Kolonialzeit, wie z. B. die Zeeburg-Straat oder die Middelpunt-Straat.

 Den Tagesabschluss machen wir in einem Teehaus im ehemaligen Hospital. Bei einer Tasse Ceylon-Tee lassen wir so den Tag ausklingen.

 Da wir unser komplettes Programm zeitlich ändern mussten ist für heute nach dem Frühstück der Freundschaftslauf auf dem Programm. Dafür fahren wir wieder ins Fort Galle wo wir ganz in der Nähe der Bastionsmauer an der Rampart Street parken.

 Lauf Zeit & Condition hat zusammen mit dem ceylonesischen Veranstalter Aiken Spence Travel einen Friendship Run organisiert. Viele Jugendliche haben heute Morgen den Weg hier ans Fort Galle gefunden um mit uns Deutschen einen gemeinsamen Lauf rund ums Fort zu machen.

 Im Schatten des einzigen Baumes hier oben auf der Bastion steht ein Tisch mit gekühltem Wasser und auch die Medaillen liegen schon für jeden Teilnehmer bereit.

 Noch ein paar Fotos auf der Mauer und dann gibt es die letzten Informationen bevor sich die große Gruppe in Bewegung setzt in Richtung Leuchtturm.

 Wir laufen auf der Stadtmauer entlang zur Flag Rock Bastion. Hier wurde auf einem natürlich großen Felsvorsprung eine Bastion errichtet. Diese Waffenplattform (Bastion) bot den Schützen nur einen minimalen Schutz. Die Geschütze auf dem Fort waren größer und boten so eine größere Reichweite wie die Kanonen auf den angreifenden Schiffen. Im Bereich der Bastionen gab es auch noch Felsen die zum Teil unterhalb der Wasserlinie liegen.

 Wir laufen nun am Leuchtturm vorbei und biegen kurz dahinter von der Bastion ab und laufen neben dem ehemaligen Hospital entlang zum großen Platz.

 Dann geht es vor dem Schifffahrtsmuseum die Queens Street aufwärts. Oben an der Church Street gibt es noch einen Blick nach links zur Anglikanischen Kirche. Die Allerheiligen-Kirche wurde vom ersten Bischof von Colombo 1868 erbaut. Das Gebäude wurde auf dem Platz des ehemaligen Gerichtsgebäudes errichtet. Der Galgen stand früher an dem Platz wo heute der Altar steht. Das Heiligtum sowie die schweren Kirchenbänke wurden aus burmesischem Teakholz gebaut.

 Wir biegen hier nach rechts ab und laufen noch ein kurzes Stück aufwärts, vorbei an der reformierten Kirche. Dann biegen wir wieder ab auf die Festungsmauern.

 Vor mir gehen die meisten Jugendlichen und so gehe ich heute auch da mir die enorme Schwüle doch ganz gehörig zusetzt. Es geht ja auch um nichts, außer dabei zu sein und mit den Einheimischen einen Freundschaftslauf zu bestreiten. Es geht hierbei viel auf und ab über Treppen. Auf einem Grünstreifen laufen wir auch über das Eingangstor zum Fort.

 Am North West Corner of Galle Dutch Fort haben wir einen schönen Blick über die begrünten Wege, auf dem Fort und zum Meer.

 Wir folgen immer weiter auf der Bastion dem Weg zur Clippenberg Bastion und dann weiter vorbei am Wasserbrunnen zurück zum Startbereich.

 Einige unserer Läufer machen diese Runde noch zum 2. Mal, für mich reicht heute die einmalige Umrundung des Forts. Viele der einheimischen Läufer sind auch nach einer Runde müde und erschöpft.

 Bevor alle wieder zurück sind kann man sich noch ein wenig im Schatten erholen oder noch ein schönes Foto von den großzügigen Grünanlagen hier innerhalb der Festungsmauern schießen.

 Dann kommt eine ausgiebige Siegerehrung für alle Teilnehmer. Jeder Teilnehmer erhält eine schöne Medaille und wir bekommen als Gäste einen wunderschönen Erinnerungspokal in Form der Insel mit Läufern. So etwas besonders hatten wir damals in Nepal beim Freundschaftslauf erhalten in Form einer Maske.

 Was dann noch folgt sind viele verschiedenen Fotos mit den jungen Leuten, die auch zum Erfolg dieser kleinen aber feinen Veranstaltung beigetragen haben. An den Gesichtern der jungen Leute kann man ersehen wie viel Spaß sie hatten und vor allem wie sehr sie sich über die Medaillen freuen.

 Da wir den Nachmittag kein festes Programm hatten sind wir zu dritt nach Galle gefahren. Vor dem Hotel am Dalawella Beach stehen immer Tuk-Tuks die auf Touristen warten. Wir mieten uns ein Tuk-Tuk und fahren die rund 2km in Richtung Galle. Am Unawatuna Beach steigen wir aus.

 Hier am Beach befindet sich auch der Fischmarkt. Direkt neben der Straße präsentieren die Fischer ihre Fische. Hier kaufen die Einheimischen ihre Nahrung direkt vom Fang. Es liegen auf einfachen Holzgestellen hunderte bzw. tausende von Fischen. Sie glitzern in allen möglichen Farben.

 Manche Tische sind schon fast leer andere haben noch jede Menge zum Verkauf. Da man ja keine Kühlung hat versucht jeder seinen Fang so schnell wie möglich an dem Mann bzw. die Frau zu bringen. Frischer geht es schon gar nicht mehr.

 Zwischen den vielen Holzständen zu schlendern ist schon sehr interessant, denn es gibt unendlich viele Sorten hier die auf ihren Abnehmer warten. Immer wieder hält mal ein Tuk-Tuk an und eine Frau geht zum Händler und ruck zuck verschwinden die frischen Fische in der Plastiktüte.

 Wir gehen immer wieder mal von der Straße zum Strand um uns die Boote die teilweise Ausleger haben anzusehen. Manche sind total verrottet und dann immer wieder sehr hübsch angemalte Boote. An einer Stelle stehen professionelle Händler die die Fische von Hand aussortieren nach Qualitätsstufen. Die besten werden dann direkt in die Lokale von Galle gefahren, die anderen werden am Strand an die Bevölkerung verkauft.

 Wir wechseln immer wieder mal zwischen Strand und Straße weil das Bild hier so extrem vielfältig ist.

 Wie wir so die Straße in Richtung Hotel schlendern kommen wir an einem Lokal vorbei wo gerade junge Männer dabei sind Teigkugeln von Hand zu kneten. Wie wir da stehen bleiben und zuschauen kommt einer raus und fordert uns auf rein zu kommen und so entsteht ganz schnell ein Small-Talk. Es ist einfach toll diese Gastfreundlichkeit. Echt super.

 Unseren nächsten Stopp machen wir beim Fischhändler, der hinter seiner Auslage Fische ausnimmt und klein macht für seine Kundin. Hier lebt und kauft man auf der Straße.

 Ein Stück weiter gibt es auch noch viele Fischstände, eigentlich fast die ganze Straße entlang. Auf der anderen Seite sind dann viele Handwerksbetriebe. Bei manchen sieht es eher aus wie auf einem Schrotthaufen. Ich glaube aber es ist ein Ersatzteillager, die nach Bedarf irgendwo ausgebaut werden.  Am Unawatuna Beach gehen wir wieder runter zum Strand wo viele Boote im Sand liegen.

 Hinter den Booten sehen wir wie die Einheimischen dabei sind ein Netz am Land zu ziehen. Auf jeder Seite sind ca. 10 Personen die gemeinsam das dicke Seil mit wenigen Schritten auf Land gehen und dann wieder einige Schritte zum Netz gehen und dann das gleiche wiederholen. Wie groß das Netz ist kann man noch gar nicht sehen nur das das Seil immer länger wird am Land.

 Wie wir da so rum stehen und zu sehen wie die Männer sich quälen werden wir aufgefordert mit zu machen. Gesagt getan und so helfen wir fast eine halbe Stunde mit den Männern das Seil bzw. Netz an Land zu ziehen. Wie lang bzw. groß das Netz ist erleben wir aber nicht mehr, denn bevor es dunkel wird wollen wir zurück im Hotel sein. Wir machen uns nun zu Fuß auf den Weg über die Matara Road in Richtung Dellawalla Beach.

 Es ist schon fast dunkel wie wir in unserem Hotel dem Sri Gemunu Beach Resort ankommen.

 Unser 3. Tag auf der großen Insel im Indischen Ozean beginnt mit einem herrlichen Sonnenaufgang. Sri Lanka oder wie es früher hieß Ceylon hängt wie ein großer Tropfen im süd-osten vor Indien.

 Noch vor dem Frühstück gehe ich an den Strand und bewundere den Sonnenaufgang. Es ist schon ein Traum so einen Sonnenaufgang hier erleben zu dürfen.

 Dann heißt es Abschied nehmen von Galle und unserem Hotel. Wir werden heute die Küste verlassen und ins Landesinnere reisen. Jedoch vorher fahren wir erst noch ein Stück an der Küste entlang. Nach rund 20km kommen wir zwischen Weligama und Ahangama an den Strand wo sich die berühmten Stelzenfischer befinden. Und dann entdecken wir auch welche wie sie auf ihren Holzstangen am Riff sitzen und angeln.

 Nur hier auf Ceylon gibt es die Stelzenfischer. Diese ungewöhnliche Art zu fischen ist in der Zeit des Zweiten Weltkrieges entstanden. Die Hungersnot und überfüllte Angelplätze an den Küsten zwangen die Fischer von gekenterten Schiffen oder abgestürzten Flugzeugen aus zu fischen. Später kam man dann auf die Idee von einer langen Stelze aus zu fischen. Hierzu wurde eine lange Holzstange in den Boden gerammt und eine weitere in der Höhe waagerecht angebracht auf der sie sich gesetzt haben.

 Mit einer Hand hielten sie sich fest und in der anderen Hand hatten sie eine Angel oder auch nur Leine. Sie angelten Heringe oder Makrelen die sie dann in einen Plastikbeutel sammelten, der auch an der Stange befestigt war. Heute angeln sie nur noch das Geld der fotografierenden Touristen. Es ist aber nach wie vor eine Touristenattraktion, da es die Stelzenfischer nur auf Sri Lanka gibt.

 Nach unserer ausführlichen Fotosession fahren wir weiter an der Küste entlang, wo wir an herrlichen Badebuchten vorbei kommen. Hier gibt es Lokale und die Menschen sind im Meer am Baden.

 Wir verlassen die Küste und fahren ins Landesinnere. Es geht über schmale Straßen durch eine bergige Landschaft. Zwischendurch kommen wir auch an großen Reisfeldern vorbei.

 Es geht rund 100km zum Südrand des Uda Walawe Nationalparks. Hier gibt es ein Elefanten-Waisenhaus das wir besuchen wollen. Dreimal am Tag werden da die Elefanten öffentlich gefüttert. Von einer Plattform aus kann man die Babyelefanten bei ihrer Nahrungsaufnahme beobachten.

 In diesem Waisenhaus werden kleine Elefanten aufgepäppelt und auf ihr späteres Leben in der Wildnis vorbereitet.

 Wir bezahlen Eintritt für das Gelände wo sich neben der Fütterungsstation auch noch ein kleines Dokumentationszentrum befindet. Die 500 Rupien (ca. 3€) Eintritt sind hier sinnvoll investiert, denn sie unterstützen auch die Arbeit hier vor Ort.

 In dieses Waisenhaus kommen immer wieder kleine Elefanten die ihre Mutter verloren haben, oft durch einen Unfall oder Krankheit. Auch der Mensch ist oft Schuld daran, denn es gibt immer wieder Bauern die einen Elefanten töten wenn er ihr Feld und damit ihre Ernte vernichtet. Überleben kann in solchen Situationen ein junger Elefant allein nicht. Seit 1995 besteht dieses Elefanten-Waisenhaus wodurch man auch die Elefanten-Population auf Sri Lanka verbessert hat.

 Für uns macht das hier einen Eindruck das wir die Tiere wie in einem besseren Zoo beobachten können. Egal wie, ohne dieses Waisenhaus hätten viele kleine Elefanten keine Chance zu überleben und durch die Eintritte unterstützt man auch die Arbeit der vielen Helfer.

 Danach sind wir noch in den Informationscenter gegangen wo es verschiedene Tafeln über das Waisenhaus sowie über das Leben der Elefanten gibt. Am Eingang kann man dann auch wie überall Andenken kaufen.

 Anschließend sind wir zu unserem nächsten Hotel gefahren, das ganz in der Nähe des Udawalawa Nationalparks liegt. Der Blick vom Balkon in den Garten ist wie ein Blick in den Urwald. Morgen werden wir eine Safari in den ca. 31 ha großen Nationalpark machen und viele Tiere in freier Natur sehen können. Natürlich werden wir dann auch viele Elefanten sehen die im offenen Grasland mit ihrem Nachwuchs unterwegs sind.

Ende Teil 1                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Teil 2